StartLesen

Micky Maus Magazin Nr. 05/2021 – Rezension

Die letzten Rezensionen zum Micky Maus Magazin sind schon einige Jahre her. Seitdem hat sich wieder einiges verändert, beim traditionellen Comic-Magazin für Kinder – und Jungebliebene.

Das Micky Maus Magazin erscheint alle zwei Wochen. Die wöchentliche Erscheinungsweise ist schon lange gestrichen. Dafür beträgt der Preis mittlerweile aber auch stolze 3,99 Euro. Die Beilage, also das Gimmick, ist meist – Sorry! – Plastikmüll. Bei dieser aktuellen Ausgabe aber interessant. Denn als Beilage gibt es dieses Mal ein Micky Maus-Taschenbuch oder Comic-Buch. Bei meinem am Zeitschriftenladen letzten erhältlichen Micky Maus Magazin lag die Nummer 19 aus dem Jahre 2020 bei. Zunächst dachte ich, es wäre sogar das aktuelle, was ich mir aber nicht vorstellen konnte. Denn im Taschenbuch war dauernd Werbung für weiter Hefte. Angespriesen für den „14.02.“ oder, dass das nächste Buch am „20. März im Handel“ ist. Das passt zeitlich natürlich alles, aber ist halt vor von einem Jahr. „Läuft bei Donald“ lautet der Titel des 148-seitigen Comicbuches im Taschenformat. Das ist eine richtige gute Beilage, kostet das Taschenbuch regulär 4,99 Euro – also mehr als der Heftpreis. Klar, ist es hier eine Resteverwertung, aber wenn man es noch nicht hat, bekommt man Comic en massse. Dazu liegt noch eine eingepackte Figur aus der „SuperZings Serie 4“ dabei.

Leichte Kost

Mir war gar nicht mehr bewusst, wie leicht so ein Micky Maus-Heft ist. Gerade einmal 69 Gramm bringt es auf die Waage und wirkt dementsprechend recht labberig. Das war aber schon immer so und hat irgendwas an sich. Wahrscheinlich es ist einfach Nostalgie. Während der Umschlag glänzend gedruckt ist, ist im Innentiel alles matt und wirkt nach Zeitungspapier. Es gibt eine ganz kurze Einleitung und auf Seite 5 folgt bereits der erste Comic. Hier: Dagobert Duck – Neues vom schwarzen Ritter (Skript: Lars Jensen, Zeichnungen: Marco Rota, Übersetzung: Harry Nützen, 2020). Was auch auf dem Titelbild angepriesen wird. Weiterhin klasse: Immer wieder gibt es unter den Comics nützliche Wissens-Infos und „Schon gewusst“ wie „Ein Verkehrszechen kostet inklusive Montage 350 Euro.“ Der Ritter endet auf Seite 14. Eine Seite danach gibt es den ersten (Skript: Sune Troelstrup, Zeichnungen: Miguel, Übersetzung: Joachim Stahl, 2020) von zwei Rätselcomics im Heft. Blöd nur: Die Auflösung gibt es erts in der nächsten Ausgabe. Sporadische Käufer gucken dann in die Röhre – oder heimlich am Kiosk in das nächste Heft rein. Der nächste Comic ist: Donald Duck – Getäuschte Erwartungen aus dem Jahre 1976 (Skript: Svend Caroe/Bengt-Ake Hakansson, Zeichnungen: Vicar, Übersetzung: Dr. Erika Fuchs). Auf Seite 22 ist Ende. Auf den Seiten 24 und 25 folgt ein kurzer „Donald Duck – Filmreife Leistung“-Comicstrip (Skript: Gaute More, Zeichnungen: Sebastian Punales, Übersetzung: Dr. Reinhard Schweizer, 2019).

Im Mittelteil gibt es die Rubrik „W.T.T.“ was für Witze, Tipps und Tricks steht. Dieses Mal dreht sich alles im „Gold, Gold, Gold!“ – da darf natürlich Dagobert Duck in einer goldenen Badewanne nicht fehlen.

Kater Karlo mischt im nächsten Comic bei „Besuch von Vetter Paul“ (Skript: Jaakko Seppälä, Zeichnungen: Diego Bernardo, Übersetzung: Anne-Marie Wachs) mit. Ein Vierseiter. Weiter geht es im Ganovengenre mit den Panzerknackern und „Sehr sensibel“ „Created: 2020“ von Lars Jensen, Nunez und übersetzt von Anne-Marie Wachs. Nach fünf Seiten folgt „Dagobert Duck: Sicher ist sicher“. Gezeichnet von Carmen Perez/Comicup und dem Skript von Sieger-Zuidersma. Übersetzt von Arne Voigtmann aus dem Jahre 2016. Dreizehn volle Seiten Comic, ebenfalls weierhin mit Wissenstipps auf einigen Seiten am unteren Rand.

Die Witze-Seite am Ende stellt die einzige noch vorhandene Interaktion mit der Leserschaft dar. Von gerade mal acht Witzen sind aber nur zwei von den Lesern. Der Witz der Woche von Jan aus Bremen: „In der Kneipe setzts ich ein Mann neben einen Handwerker und klagt: Bin ich kaputt! Darauf der Handwerker: Tut mir leid, aber ich habe jetzt kein Werkzeug dabei!

Am Ende gibt es noch einen Rätselcomic („Diebstahl auf der Hochzeit“, Skript: Wiktor Ericsson, Zeichnungen: Miguel, Übersetzung. Jochaim Stahl) und den Enten-Kurier auf der Rückseite, den ich sehr gelungen finde. Sollte dieser mal wegfallen, hat das Micky Maus Magazin gar nichts magazintechnisches mehr an sich. Die Comics sind allesamt spaßig, anonsten fällt aber immer mehr weg – und die Leserschaft wird wohl immer kleiner. Denn selbst die hauseigene Micky Maus-Internetseite wird kaum noch angespriesen. Das hat auch seinen Grund: Gab es vor einigen Jahren dort noch allerhand Spiele und Infos, ist diese jetzt quasi unbrauchbar. Auf nur noch einer Seite wird das aktuelle Heft sowie weitere Angebote aus dem Verlag Egmont Ehapa angepriesen. Es gibt noch nicht einmal mehr eine Vorschau zum nächsten Heft und möglichen Gimmick. Ebenfalls steht selbst beim aktuell erhältlichen kein Erscheinungsdatum mehr dabei. Das ist mehr als mager und sehr schade!

Fazit

Das Micky Maus Magazin Nummer 05/2021 bietet gewohnte Comic-Kost aus Entenhausen. Mit 3,99 Euro lohnt sich diese Ausgabe nur aufgrund des Extra Nr. 1 einem von vier Micky Maus Taschenbüchern bzw. Micky Maus Comics-Buches. Ansonsten sind die vier Euro nur für das Heft (zu) viel Geld. Bis auf die Comics gibt es kaum mehr weitere Rubriken. Der einzige Kontakt mit den (vorzugsweise jungen) Lesern besteht nur noch in der Witze-Rubrik. Eine Maus Box mit Fanpost ist nicht mehr vorhanden. Das ist alles etwas traurig, aber wohl der Lauf der Zeit. Auf der einen Seite freue ich mich, dass es das Micky Maus Magazin immer noch gibt, auf der anderen Seite bietet es kaum noch einen Mehrwert.

Kommentare (2)

Schreibe einen Kommentar

* =