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Bela B – bastard – CD-Album-Rezension

Bela B, mit bürgerlichem Namen Dirk Albert Felsenheimer und seit 2009 ohne Punk hinter den B, hat außer Spaghetti Western auch noch Kung-Fu-Filme lieb. Das gibt zumindest sein Booklet zum neuesten Album mit dem nicht ganz so freundlichen Titel bastard her. Doch waren die Spaghetti- oder auch Italowestern genannt, freundlich? Wenn das Intro losging und die typischen Klänge des Westerns aus den Boxen rauschten, dann war es da, das Gefühl: Endlich geht es los! Gleich geht es richtig los! Einen Klassiker, den wohl jeder kennt, ist die Melodie von „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Ennio Morricone. Bela B hat jetzt sein viertes Soloalbum veröffentlich, im Stile eines Spaghettiwestern.

Zusammen mit Peta Devlin und Smokestack Lightnin‘, die schon bei seinem letzten Album Bye mit von der Partie waren, folgen jetzt elf Lieder mit Hörspieleinlagen, das ingesamt 17 Titel auf dem Album bastard ausmacht. Hört sich erstmal ganz ordentlich an, sind aber nur 39:20 Minuten – und eben nur elf Musikstücke.

Begonnen wird mit dem typischen Westerklang, dem sartana thema (feat Rainer Brandt). Ein gelungener Einstieg in das Genre des Western. Direkt danach folgt mit der Nummer 2 der dreck von indian creek. Ebenfalls ein gelungener Titel, wenn man das eben genannte Genre mag. Wer mitsingen oder den Text nochmal nachlesen möchte, wird allerdings im Booklet nicht fündig werden. Denn bis auf „zuhaus“ sind keinerlei Textzeilen abgedruckt. Finde ich persönlich etwas schade, denn das beiliegende Heftchen ist doch immer etwas zum Nachlesen und Stöbern. Die CD-Hülle an sich ist komplett aus Pappe, die nach beiden Seiten aufgeklappt werden kann. Im linken Schuber das Booklet, im rechten die CD. Zum rein- und rausschieben. Gut, Kratzer sollte dies nicht verursachen, aber ein wenig umständlich ist es schon. Ansonsten ist das Layout sehr düster gehalten, nahezu minimalistisch melancholisch. Im Inneren sind die Künstler künstlerisch abgedruckt, zusammen mit einer Sammlung von Kugeln aus Blei.

Der abgedruckte Liedtext zu zuhause ist das politischste Lied auf der Platte. Denn hier singt Bela über die Situation von Flüchtlingen. Ansonsten geht es auch mal mit Humor zur Sache und es gibt einige Einspieler aus dem Hörspiel Sartana – Noch warm und schon Sand drauf, das 2006 erschienen ist. Diese gehen allerdings von nur wenigen Sekunden (sieben) bis zu knapp einer Minute. Bringt dem Album aber eine nette Abwechslung ein.

Fazit: Bela B widmet sein Album bastard ganz dem Spaghetti-Western. Wer die Musik aus den Filmen schon immer gemocht hat, wird auch dieses Album lieben. Die kurzen Hörspieleinlagen runden die miest humorvolle Westernmusik ab. Mit dem Titel zuhaus setzt Bela B allerdings ein höchst politisches Thema um. Mir gefällt der Westernstil außerordentlich gut. Allerdings muss man wirklich Fan des Genres sein, ansonsten kann man wohl eher weniger mit diesem Album anfangen.

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Bela B – bastard Titelliste:

  1. Sartana Thema (feat. Rainer Bradt) (m: Bruno Nicolai) 2:35
  2. Der Dreck von Indian Creek (m/t: Felsenheimer) 2:14
  3. Sartana, Pigott & lee Tse Tung: Neulich in Lee Tse Tungs Gambling House 0:58
  4. Warum denn kein Chop Suey (m/t: Felsenheimer) 3:27
  5. Jasmine & Sartana: Sehe ich denn so hilfsbedürftig aus, Mister? 0:24
  6. Das schwache Geschlecht (m/t: Devlin) 2:22
  7. Zuhaus (m: Langer / t: Devlin, Felsenheimer) 4:15
  8. Rainer Brandt: im staubigen Staub der Staubwüste 0:18
  9. Showdown (m/t: Devlin, Felsenheimer) 2:52
  10. Ode an das Bahnhofskino (m: Langer / t: Felsenheimer) 3:51
  11. Rainer Brandt, Sartana & die Gebrüder Pigott: Sartana trifft die Pigott Brüder 0:51
  12. Noch warum und schon Sand drauf (m/t: Felsenheimer) 4:16
  13. Missgeschick & Blei (m: Julius Block / t: Devlin) 3:11
  14. Einer bleibt liegen (m: Batke / t: Felsenheimer) 2:52
  15. Peta Devlin & Bela B: Halt, halt… stop! 0:07
  16. Bärsenjagd (m/t: Felsenheimer, Devlin) 4:06
  17. Jasmine & Sartana: Au Repertoire 0:32

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