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Fritz Kalkbrenner: Grand Départ (Deluxe Edition, Soul) – Musik-Album-Kritik

fritz-kalkbrenner-grand-depart-deluxe-edition-soul-reviewDer kleine Fritz ist mit einem neuen Album am Start. Sein viertes Solo-Album mittlerweile. Grand Départ (sowas wie Aufbruchstimmung) erschien wie alle Alben von Fritz Kalkbrenner unter dem Label Suol. Geboren wurde der Techno-Musikproduzent und Sänger 1981 in Ost-Berlin. Sein Bruder Paul ist 1977 geboren und hat im vergangenen Jahr sein letztes Album herausgebracht. Im Gegensatz zu seinem Bruder versucht Fritz auch klassische Instrumente in seine Musik einfließen zu lassen. Paul geht mehr auf die Techno-Schiene während Fritz eher auf House und sogar ein bisschen Pop setzt. Allerdings ist sein aktuelles Werk Grand Départ sehr ruhig und fast schon melancholisch.

Im Laden die Deluxe Edition mit einer zweiten CD gekauft und direkt in den CD-Player des Auto geschmissen. Doch die erste Enttäuschung machte sich breit. Mein erstes Fritz-Album lässt sich im Auto nicht hören. Dafür ist es zu ruhig, zu viele Geräusche von der Straße überdecken die Songs. Ehrlich gesagt: Es hörte sich einfach schrecklich an. Das Album muss man definitiv hören, wenn es ruhig ist in seiner Umgebung.

13 Titel sind auf seinem Album vertreten, die Deluxe Edition bietet nochmal acht weitere. Welche das sind, ist erstmal nicht ersichtlich. Denn auf dem CD-Cover finden sich diese nicht wieder – ebenso nicht im Booklet. Es handelt sich um diverse Versionen (Dub, Clap, String, Horn, Vocoder, Harrison), der bereits auf dem eigentlichen Album vorhandenen Lieder.

In einer stillen Stunde lassen sich die langen 78:47 Minuten und nochmal 46:24 Minuten der zweiten CD sehr gut anhören. Doch wer hier irgendeinen flotteren Song erwartet, wird enttäuscht werden. Denn Fritz Kalkbrenner bietet ruhige Töne mit wummernden Bässen und lässt ab und zu mal ein Saxophon oder eine Trompete mit einklingen. Cello, Violine, Horn und Vibraphone sind ebenfalls dabei. Es klingt teilweise wirklich schon melancholisch. Von einem großen Aufbruch ist nichts zu spüren, eher von einem langen Weg. Ein Weg, der allerdings zu gefallen mag, wenn man auf diese Art der Musik steht. Ein bisschen soulig, ein paar Bässe und instrumentale Klänge. Gehofft hatte ich auf die markante Stimme von Fritz Kalkbrenner. Diese ist auch vorhanden, aber nicht Hit-verdächtig wie beispielsweise in Sky and Sand, das er mit seinem Bruder aufnahm und die Vocals übernahm. Ehrlich gesagt, habe ich mir das Album gerade wegen seienr Stimme gekauft. Doch diese kommt viel zu selten so vor, dass man vielleicht auch mal mitsingt.

Ich musste schon in der Stimmung für die Musikart von Fritz sein.. Das gefiel mir einmal sehr gut, ein anderes Mal als ich die zweite CD einwarf, nicht mehr so. Aus dem Album Grand Départ ist mir In This Game im Ohr geblieben, gefolgt von Inside. Again und Hearts & Hands sind noch zwei gute Titel. Die Lyrics findet man im beigelegten Booklet. Die künstlerische Gestaltung des Albums wirkt etwas kühl. Ja, irgendwie melancholisch wie das Album.

Fazit: Für Fritz Kalkbrenners Album Grand Départ muss man in der richtigen Stimmung sein. Ein sehr ruhiges Album, trotz der wummernden Bässe. Tanztauglich ist es eher nicht, dafür werden zu ruhige Technobeats geboten. Seine Stimme setzt er meiner Meinung nach zu wenig ein. Auch fehlt ein potentieller Hit. Für Fans des Genres eine Empehlung, alle anderen werden wohl einen Bogen um das Album machen. Mit fehlt ein wenig der große Aufbruch!

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