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Triff bitte eine Wahl bezüglich deines Nutzungserlebnisses im Messenger

„Momentan verwendest du den Messenger mit deinem Facebook-Konto. Aufgrund sich ändernder Gesetze in deiner Region kannst du jetzt eine Wahl treffen, die sich darauf auswirken könnte, inwiefern Informationen von Facebook für dein Nutzungserlebnis im Messenger verwendet werden.“ Einmal die Zugriffsmöglichkeit für deinen Chatverlauf eingerichtet, kommt die nächste Meldung auf dem Display im Messenger von Meta über Facebook. Was es damit auf sich hat, erfährst du hier.

„Du kannst jetzt auswählen, ob du den Messenger weiterhin mit deinem Facebook-Konto verwenden oder ein neues Konto erstellen möchtest, um den Messenger ohne dein Facebook-Konto zu verwenden.“

Los geht’s!

Oder auch nicht? Denn ohne eine Auswahl zu treffen, gibt es wieder keine Möglichkeit den Messenger bei Facebook weiter zu verwenden. Also bereits der zweite Schritt, der durchgeführt werden muss, wenn man dort mit seinen Freunden in Kontakt bleiben will. Die ganze Thematik hängt mit (neuen) Gesetzen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zusammen, die in der FAQ des Messengers ausführlicher mit ihren Auswirkungen beschrieben werden. Genauer gesagt mit dem sogenannten Digital Markets Act (DMA). Dabei wird natürlich von Meta versucht, die Nutzer im Messenger zu halten und weiterhin mit Facebook zusammen zu verwenden, denn ansonsten sind Features wie die Desktop-App, der Marktplatz, Spiele und Dating weg. Diese sind dann eben gar nicht mehr nutzbar.

Auswahlmöglichkeiten im Messenger

Die Auswahl gibt der Messenger folgendermaßen an:

Den Messenger weiterhin mit deinem Facebook-Konto verwenden

Wenn du den Messenger mit deinem Facebook-Konto verwendest, kannst du mit Freunden und Communities von Facebook chatten und hast direkt im Messenger Zugriff auf Nachrichten von deinem Facebook-Konto.

Ein neues Messenger-Konto erstellen

Wenn du den Messenger ohne dein Facebook-Konto verwenden möchtest, musst du ein neues Konto erstellen. Du wirst dann im Messenger bei deinem Facebook-Konto abgemeldet. Bereits vorhandene Chats bleiben auf Facebook erhalten.

Im nächsten Schritt bestätigst du deine Wahl.

Die Auswahlmöglichkeiten im Messenger im Detail

Zur Wahl stehen: „Weiterhin mit Facebook-Konto verwenden“ oder „Neues Messenger-Konto erstellen“. Da der überwiegende Teil der Nutzer Facebook mit dem Messenger verwendet, worüber man zuvor gar keine richtige Wahl hatte, wird diese hier als „Deine aktuelle Einstellung“ angezeigt werden. Somit ändert sich in der Theorie und Praxis nichts. Trennt man aber die Konten, wird die Verbindung zwischen beiden Diensten gekappt. Das bedeutet im Umkehrschluss ein komplett neuer Account für Messenger(.com) sowie, dass keine neuen Freunde mehr über Facebook angeschrieben werden können.

Möglich war die Trennung schon immer. Doch nur mit einem Messenger-Account ohne Anbindung an Facebook konnten dann nur Personen angeschrieben werden, die im Telefon-Adressbuch standen und ihre Nummer ebenfalls bei Facebook eingetragen hatten.

Achtung: „Wenn du dich bisher dagegen entschieden hast, deine Facebook-Informationen für ein oder alle Produkt(e) und Feature(s) zu verwenden, hast du max. 30 Tage Zeit, deine Entscheidung diesbezüglich zu ändern, was zur Wiederherstellung einiger Informationen in diesen Produkten führen kann.“ – erläutert die ausführliche Information des Messengers noch am Rande.

Übrigens: Unter 18 Jahren ist ebenfalls kein Konto im Messenger möglich. Dort heißt es dann im Wortlaut: „Wir arbeiten auch daran, die Elternaufsicht für Messenger-Konten ohne Facebook zu ermöglichen. Messenger-Konten ohne Facebook sind nicht für beaufsichtigte Teenager*innen verfügbar. Das können wir erst anbieten, wenn die Elternaufsicht auch für solche Konten verfügbar ist.“

Wirrwarr?

Ganz schön verwirrend? Ehrlich gesagt, ja. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass auf den Datenschutz geachtet wird. Kurios dabei ist aber, dass Facebook erst den Messenger von eben Facebook trennte, dann versuchte wieder zusammenzubringen und jetzt durch die EU-Richtlinie gezwungenermaßen wieder getrennt wird. Schon damals habe ich nicht verstanden, warum man die Chats von der Plattform getrennt hatte und daraus zwei eigenständige Dienste anbot. In Zeiten von Apps auf dem Smartphone musste man dann zwei Apps herunterladen, um überhaupt noch Chatten zu können. Ich habe sehr lange Zeit die Apps überhaupt nicht genutzt, bis es eben nicht mehr ging, da unter anderem die abgespeckte Version mbasic.facebook.com (siehe Artikel von topfree.de) – noch heute verwendbar, nahezu ein Wunder für die heutige Zeit – keine Nachrichten mehr anbot. Mit einem Trick kannst du allerdings über den Browser die Desktop-Version auf dem Handy aufrufen und dort weiterhin mit anderen schreiben.

Die Frage ist, ob dieses ganze Wirrwarr umgesetzt hätte werden müssen, wenn Facebook sich nicht von seinem Messenger „getrennt“ hätte. Vielleicht war dies auch der Grund damals noch eine Verschmelzung zu versuchen, die jetzt wohl obsolet geworden ist. Denn wie hätte man einen kompletten eigenständigen Dienst trennen können?

DMA

Das Gesetz über digitale Märkte (DMA) betrifft übrigens nur die großen Onlineplattformen, die als „Gatekeeper“ bezeichnet werden. Es geht um Transparenz, Nutzerkontrolle und offene Marktgestaltung. Das Ziel soll es sein, kleinere Wettbewerber fairer zu behandeln. Schwer zu sagen, ob es was bringen wird.

Was sagst du zur ganzen Thematik? Teile es unten in den Kommentaren mit.

Kommentare (1)

  • Weiß jemand, was unter den drei Punkten zu sehen ist? Kommt man da zur FAQ von Messenger.com oder welche Menüpunkte befinden sich dahinter? Und/oder loggt man sich darunter aus?

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