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Playmobil Magazin – Rezension

Mittlerweile gibt es zu allen möglichen Serien, Figuren und so weiter Magazine. So auch Lego Magazine und … Playmobil. Mit Playmobil-Figuren als Extra. In wirklich fast jedem Kinderheft liegt ein Gimmick bei. Meist mehr oder weniger sinnloses Plastikspielzeug, hier zumindest echte Figur von Playmobil.

In Ausgabe 08/2021, der Nr. 8, wie auf dem Cover steht, dreht sich alles rund um die Polizei. So gibt es eine „Limited Edition“ mit einem Polizisten. Der Playmobilfigur liegt ein Gewehr und Handschellen bei. Bin ich jetzt spießig, wenn ich ein Gewehr in einem Kindermagazin komisch finde? Nun denn. Der Polizist in blauer Uniform, beziehungsweise mit blauer Weste und der Aufschrift „POLICE“ ist eine normalgroße Figur in bewährter Playmobil-Qualität. Also so gesehen ganz cool!

Zahlen

Im Prinzip kein schlechter Schachzug: Man nehme eine Spielzeugmarke und verkaufe ein Heft mit limitierten Figuren. So bekommt man die jeweilige Marke in den Zeitschriftenhandel, wobei es primär mit aller Wahrscheinlichkeit nach dem Verkauf weiterer Figuren und um Markenreichweite geht. Aber durch eben dieses Magazin, schafft man eine Ausweitung in den Kiosk und überall dort, wo es Zeitschriften gibt. Meines stammt zum Beispiel aus dem Supermarkt. Die Hauptzielgruppe sind nach Verlagsangaben von Blue Ocean Entertainment Kinder im Alter von vier bis acht Jahren. Davon 91% Jungen und 9% Mädchen. Keine Bange, die Zielgruppe der Mädchen wird mit anderen Magazinen abgedeckt. Alle sechs Wochen erscheint ein neues Heft. Erfasst wird nur die Altersstruktur bis 13 Jahre (10 bis 13 liegt nach Angaben des Verlags bei 17%, 6 bis 9 Jahre 63%, 4 bis 5 Jahre 20%). Der sogenannte „Real-Leser-Faktor“ liegt bei 4,08. Das soll einen Anteil von Lesenden von 170.000 ergeben. Der Verkauf? Liegt laut IVW aktuell bei 41.744 Exemplare. Gedruckt werden 100.350 Exemplare. Ehrlich gesagt schon ein großer Verschleiß, aber ist heutzutage wohl so. Die Verkaufszahlen sind tatsächlich noch relativ hoch.

Das Magazin übertitelt mit „Comics – Rätsel – Spiele“ hat insgesamt 36 Seiten. Davon sind vier Seiten (Eigen-) Werbung – wenn man nicht das ganze Heft schon als Werbemagazin sieht. Zudem gibt es zwei wirkliche Werbehefte als Broschüre noch lose dabei. Passend zu Weihnachten mit Produktartikeln zum Ankreuzen inklusive Wunschzettel (einmal natürlich von Playmobil und eins von Vtech). Ziel(gruppe) erreicht.

Das Heft

Zu Beginn folgt eine Inhaltsangabe bei dem direkt auf ein Gewinnspiel und „2 superspannende Polizei-Comics“ hingewiesen wird. Der erste Comic beginnt auf Seite 4. „Gefährliches Spiel!“ lautet der Titel. Die Story ist von Christian Humberg, die Illustration von Comicon, sowie Stift und Tinte von Pol Cunyat und die Farbe von Oriol San Julian. Der Comic wirkt nicht wirklich gezeichnet, eher wie ein animierter Zeichentrickfilm. Klar, falle ich aus der Zielgruppe altersmäßig raus, aber die Dialoge wirken unfreiwillig komisch: „Du wolltest doch wissen, warum wir ausgerechnet jetzt ausbrechen. Ich erklär’s dir“ – Denkblase: „Ui, ich bin gespannt.“ Warum auch immer, aber im Kontext wirkt das manchmal einfach, zu einfach. Definitiv für die junge Generation gedacht.

Danach folgt auf Seite 16 und 21 – in der Mitte ist ein doppelseitiges Poster eingeheftet – ein Spiel für zwei Spieler. Das ist wiederum wirklich cool! Einer spielt den Polizisten, der andere ist der Dieb. Dann wird gewürfelt und versucht die vorher ausgeschnittenen Diamanten zu ergattern. Als Polizist in den Tresor, als Dieb ins Versteck. Finde ich wirklich gut gemacht!

Auf Seite 22 folgt dann bereits der nächste Comic: „Ein verhängnisvoller Fehler!“. Wieder muss natürlich ein Dieb geschnappt werden. In dem Comic von Christian Humberg (Illustration: Comicon, Stift: Marc Sintes, Tinte: Sandra-Maria Perea, Farbe: Manuel Montero) kommt dieses Mal noch ein Polizeiroboter zum Einsatz.

Seite 29 ist ein Quiz untergebracht: „Ben Starkes starke Fragerunde“. Beantwortet werden müssen Fragen zu den Comics. Wer beim Comiclesen also aufgepasst hat, kann das Lösungswort schnell herausfinden. Ansonsten gibt es noch die Lösung ein paar Seiten weiter. Seite 30 und 31 ist ebenfalls eine Rätselseite, dann folgt eine Fan-Seite: „Fieser-Fotodieb“, wo die Leser die Möglichkeit haben Bilder und Fotos einzusenden und dabei zu gewinnen. Die nächste Seite ist „Sag uns deine Meinung!“, bei der es, wenn man den Fragebogen ausfüllt, ebenfalls etwas zu gewinnen gibt. Klar, hier geht es um die Zielgruppenerfassung. Das war es dann auch schon. Eine Vorschau auf das Heft und die Lösungen sind am Ende.

Und, wie war es?

Fazit: Das Playmobil Magazin richtet sich an Sammler der limitierten Figuren und an die ganz jungen Leserinnen und Leser. Für 4,50 Euro gibt es nicht all zu viele Seiten (36 an der Zahl). Der Inhalt besteht aus zwei Comics und Rätsel sowie einem Spiel und Doppelposter. Ich denke es geht hier in erster Linie wirklich um die Beilage und um die junge Zielgruppe bei Laune zu halten. Es ist eine Markenausweitung mit einem großen Werbe- und Kaufeffekt für mehr. Denn immer wieder stößt man auf neue und andere Playmobil-Produkte und natürlich Hefte, die Kind dann ebenfalls gerne haben möchte. Alleine in diesem Magazin werden zwei weitere Ausgaben (Sonderausgabe Playmobil Dino Rise und und Playmobil Ghostbusters) angepriesen. Um den Bekanntheitsgrad der Marke zu erhöhen, erreicht das ein Playmobil Magazin auf alle Fälle. Ob man es wirklich braucht, ist eine andere Frage. Immerhin ist das Gimmick etwas Besonderes und für Kinder zum Spielen und Sammeln geeignet. Denn (m)ein Grund mir dieses Heft zu kaufen war die Figur. Ziel erreicht.

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