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North & South: The Game – Review

North & South: The Game
North & South: The Game – Test / Review

North & South, der Klassiker aus dem Jahr 1989 von Infogrames ist zurück auf dem PC. BitComposer hat das Spiel grafisch aufgepeppt, aber das Gameplay beibehalten. Zunächst auf dem iPad erschienen ist es jetzt auch für Windows in der Retail-Version im Handel erhältlich. Doch, taugt die Neuauflage was?

Bereits der Erwerb des Spiels gestaltet sich als schwierig. Nicht, dass Publisher F+F Distribution GmbH auf eine Aufnahme in den Presseverteiler erst gar nicht reagiert, sondern auch die Tatsache, dass es in kaum einem Shop erhältlich ist, macht den Erwerb schwierig. Ich habe das Spiel dann bei meinem lokalen Buchhändler bestellt und nach knapp einer Woche abholen können.

Die nächste „Hürde“ ist die Installation. Denn diese ist überhaupt nicht vorhanden, ebenso wenig wie ein Handbuch oder zumindest ein Infozettel. Neben der North & South-DVD befindet sich nichts in der Hülle. Das Spiel lässt sich entweder über die NorthandSouth Exe-Datei von DVD aus starten, was ein nerviges und ständiges Nachladen zur Folge hat, oder man kopiert alle Dateien von der DVD auf die Festplatte. Dazu einfach die Datei NorthandSouth.exe und den Ordner NorthandSouth_Data markieren und an einen beliebigen Ort der Festplatte kopieren. Das Spiel wird dann komplett von der Festplatte aus gestartet.  Insgesamt belegt das Spiel nur 127 MB (warum dann eigentlich eine DVD?). Durch welche „technischen Schutzmaßnahmen“ North & South: The Game „kopiergeschützt“ ist, wie es auf der Verpackung steht, ist mir demnach schleierhaft…

Ein Klick auf die Exe-Datei lässt das Spiel jetzt schneller starten. Nach den Intros von Publisher bitComposer und Entwickler BigMoon Studios befindet man sich im Hauptmenü. Die Auflösung von 1024 x 768 kann nicht verändert werden. Auch ein Fenstermodus steht nicht zur Auswahl.  In den Optionen können lediglich Toneinstellungen und zwischen der Tastatur- und Maussteuerung für den ersten und zweiten Spieler gewechselt werden. Zumindest gibt es dort noch einen Hilfe-Knopf, über den man alle nötigen Infos zum Spielverlauf erhält.

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Vor dem Spielen können durch die Bilder im Hauptmenü noch diverse Einstellungen vorgenommen werden. Der Schwierigkeitsgrad für den menschlichen und PC-Spieler ist in drei Stufen regelbar. Mexikaner, Indianer, Wetter und die Minispiele lassen sich wahlweise an- oder ausstellen. Ebenfalls das Spieljahr lässt sich durch einen Klick darauf einstellen. März 1861, 1862, 1863 oder 1864, jeweils mit verschiedenen Anfangsformationen, kann ausgewählt werden.

Das Spiel läuft wie beim Klassiker über die Landkarte ab. Links erhält man alle nötigen Spiel- und Truppeninformationen, in der Mitte befindet sich die Karte zum Ziehen der Spielfiguren. Gesteuert wird ganz einfach per Drag&Drop mit der Maus auf das nächste Spielfeld. Befindet sich eine feindliche Truppe darauf, kommt es zum Gefecht. Die Steuerung mit der Maus erweist sich als etwas hakelig. Die Truppen müssen über die unteren Buttons ausgewählt und können dann mit einem Klick auf dem Spielfeld vorwärts bewegt werden. Mit dem Zielkreuz wird ein Angriff gestartet. Kanone, Fuß- und Pferdetrupp stehen, je nachdem wieviele noch vorhanden sind, auf dem Schlachtfeld. Allerdings ist das Gefecht nicht wirklich prickelnd, da die Steuerung manchmal etwas träge reagiert. Aufpassen sollte man bei der Maussteuerung vor allen Dingen bei Gräben und Flüßen. Dort laufen die Soldaten gerne mal hinein, anstatt die Brücke zu benutzen. Hat man das Ende des Schlachtfeldes überquert, kommt man auf der anderen Seite wieder heraus. Grafisch ist das Ganze ebenfalls nicht sehr anspruchsvoll.

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Bei der Übernahme einer feindlichen Stadt (das Gebäude auf der Landkarte), wird das Minispiel gestartet. Alá Moorhuhn werden die feindlichen aus den Fenstern herausguckenden Gewehrschützen abgeschossen. Nachgeladen kann per Mausklick auf die Kiste, die sich links und rechts unten befindet. Ebenfalls duckt man sich damit und kann sich vor anfliegenden Kugeln schützen. Schaltet man übrigens die Minispiele aus, wird nicht nur das Schieß-Minispiel ausgeschaltet, sondern auch das Gefecht vom Computer per Zufallsgenerator entschieden.

Einen Speicherbutton gibt es nicht, wird aber auch nicht benötigt. Wirklich lange dauern die Gefechte im Allgemeinen nämlich nicht. Für eine längere Motivation sollen die Achievemts sorgen, die man mit einem Klick auf den Pokal am oberen rechten Bildschirmrand im Hauptmenü anklicken kann. Hier wurde jedoch, wie auch an manch anderen Stellen, die Übersetzung ins Deutsche verschlampt. Freischaltbar ist auch sowas wie „Hijack an enemy boat in under X seconds to attain this achievment.“ X? Da fehlt wohl, neben der Übersetzung, ebenfalls etwas. Neben dem Pokalbutton gibt es noch die Credits, Onlinehighscoreliste und den Multiplayermodus. Die eigenen Highscore-Punkte werden einem aber nirgendwo angezeigt. Beim Multiplayermodus kann online gegen andere Gegner gespielt werden. Die Betonung liegt auf „kann“. Zur Anmeldung wird, neben der Internetverbindung, ein Benutzername und Passwort sowieso optional die E-Mail Adresse benötigt. Danach ist man eingeloggt. Ein Loginfeld gibt es nicht, man bleibt einfach eingeloggt. Allerdings waren bei meinen Spielen bisher nie Spiele offen oder ein Gegner ist zu meinem erstellten Spiel hinzugestoßen. Falls jemand das Spiel hat, bitte mal (in den Kommentaren) melden! Lust auf ein Onlinespiel hätte ich ja schon. Zumindet der lokale Multiplayermodus klappt wunderbar, sofern jemand neben einem sitzt. Die Steuerung mit der Tastatur läuft übrigens etwas reibungsloser als mit der Maus.

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Ganz so sauber läuft North & South: The Game aber leider nicht. Beim Wechsel zwischen dem Spiel und Desktop verschwand bei mir schonmal der Mauszeiger. Wirklich blöd war aber, dass das Spiel nach einem Gefecht einfach mal eingefroren ist. Nichts war mehr anklickbar, sodass es nur noch per ALT+F4 beendet werden konnte. Anscheinend wurde der Fehler aus der iPad-Version übernommen. Denn dieser war dort nach einigen Spielermeldungen wohl auch vorhanden.

Fazit: North & South: The Game ist eine grafische Aufbesserung des alten Klassikers. Leider ist das PC-Spiel nicht ganz fehlerfrei und wirkt ziemlich lieblos. Zudem hätte man durch mehr Minispiele ein wenig mehr Abwechslung reinbringen können. Punkten könnte North & South mit dem Online-Multiplayer. Doch ohne Spieler wird das nichts…

Das Spiel hat übrigens nichts mit der Neuauflage von Microids bzw. dem französische Publisher Anuman Interactive The Bluecoats – North & South zu tun.

Packshots:

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Kommentare (3)

  • Graphisch nett aufgemotzte Version. Wenn es dann noch beständig laufen würde wär es Top. Probleme wurden ja schin beschrieben.

    Antworten
  • Habe das Spiel selbst von meinem lokalen GameStore-Fachhändler empfohlen bekommen. Das Spiel mag ja an sich ganz witzig sein, aber die CHF 15.- (ca. €12.-), die ich dafür berappt habe, ist es schlichtweg nicht wert. Wenn ich sehe, wass ich von KSP oder guten Smartphone-Spielen zum jeweiligen Preis geboten bekomme, einfach traurig.
    „Etwas“ lieblos kann ich nur bestätigen, das Geld wert würde ich erneut stark anzweifeln – die erste schlechte Empfehlung des Typen, aber jeder kann ja mal in die Sch… greifen (das Original trotz (oder gerade wegen?) OldSchool weesentlich besser).

    Zum Review an sich:
    Gut geschrieben, reflektiert meine Meinung, werde Seite wieder besuchen. 🙂

    Antworten
    • Zunächst einmal: Vielen Dank, ich freue mich auf deine weiteren Besuche 🙂 Wenn du sonst Feedback, Kritik, etc. hast (oder gar mitmachen möchtest 😉 ), melde dich einfach!

      North & South: The Game habe ich seit dem ich den Text geschrieben habe nicht mehr gespielt. Für den Preis wirklich etwas, öh, überteuert und leider ziemlich langweilig.
      Schade eigentlich, ich hatte mich auf das Spiel gefreut…

      Antworten

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