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Die Besiedlung 1450 – Review


Die Besiedlung 1450 – Test / Review

Die Besiedlung 1450 ist eine Mischung aus Zeitmanagement und Aufbaustrategie vom Entwickler und Publisher magnussoft. Der günstige Preis von knapp 10,- macht das Spiel gerade für den Gelegenheitsspieler interessant. Doch, wie spielt es sich als gerade vom König bestellten Lehnsmann?

Nach der Installation der knapp über 200 MB (davon 105 MB für den DirectX-Ordner) muss das Produkt mittels beigefügtem Aktivierungs-Code über das Internet freigeschaltet werden. Andernfalls lässt sich „Die Besiedlung“ nicht starten. Der Code ist gültig für jeweils drei Installationen auf verschiedenen Windows-Systemen. Danach müsste ein neuer Code beim Support angefragt werden (Tutorial und weitere Infos dazu).

Das Spiel startet in einer Auflösung von 1280 x 1024. Zu Beginn ist ein eigenes Profil mit Namen wählbar. Hier kann zusätzlich das Tutorial an- oder ausgeschaltet werden. Da Die Besiedlung 1450 über keine mitgelieferte Anleitung verfügt ist es gerade für Anfänger eine gute Hilfestellung. Im Hauptmenü lassen sich zudem weitere Profile anlegen. So kann man an einem PC auch zu mehreren Personen die Kampagne durchspielen. In den Optionen kann wahlweise auf einen Fenstermodus (1024 x 768) umgestellt werden. Prima zum Zwischendurch- oder Nebenbei-Spielen. Ebenfalls lassen sich dort die Soundeffekte und die Detailstufe ändern (Gras, Tiere, Schmetterlinge oder Partikel jeweils an oder aus).

Mit einem Klick auf „Spielen“ geht es dann auch schon los. Zur Auswahl steht die „Kampagne“, ein „Endlosspiel“ sowieo der „Laden“-Button. Apropos Laden: Der Kerl mit dem Baumstamm erinnert mich immer an „Mecki“. In der Kampagne erhöht sich der Schwierigkeitsgrad nach und nach. Zunächst müssen nur einzelne Gebäude errichtet werden, die, wenn das Tutorial eingeschaltet ist, alle erklärt werden. Im späteren Verlauf muss z.B. eine bestimmte Anzahl von Nahrung produziert werden. Alle Gebäudetypen stehen zu Beginn zur Verfügung. Zum Produzieren stehen Sägewerk, Steinbruch, Bauernhof, Mühle und Bäckerei zur Auswahl. Als weitere Gebäude für die Bewohner ein Wohnhaus, Lager, Markt, Kirche, Universität und das Haupthaus, das zum Spielstart immer sofort erbaut ist. Hier können nämlich die Arbeiter rekrutiert und Träger eingestellt werden. Der Spielablauf richtet sich nach dem klassichen Aufbaustrategieprinzip: Gebäude bauen, produzieren und sammeln. Das Besondere ist hier, dass man sämtliche Ressourcen selbst einsammeln kann. Nachdem diese fertig produziert sind erscheinen die jeweiligen Symbole, z.B. ein Holzstapel über  dem Sägewerk, auf dem Bildschirm. Angeklickt füllen diese den jeweiligen Bestand auf. Bei vielen produzierenden Gebäuden ist es sinnvoll genug Träger zum Sammeln einzustellen. Die Priorität nach dem jeweiligen Rohstoff lässt sich ebenfalls im Hauptgebäude festlegen. Wichtig ist es, den König immer zufrieden zu stellen. Anhand der Leiste unter dem Haupt des Königs lässt sich seine derzeitige Zufriedenheit ablesen. Nach und nach sinkt diese, dann heißt es dem edlen König Waren oder Gold zufließen zu lassen, um ihn milde zu stimmen. Ist die Anzeige komplett unten, weil man den König schlicht und einfach vergessen oder nicht genüg Rohstoffe hat, ist das Spiel beendet.

Abwechslung bringen ein paar wenige, zufällige, Ereignisse. So gibt es Diebe, die versuchen Gebäude zu zerstören und uns auszurauben sowie Wettereffekte. Gegen Diebe hilft die Einstellung von Rittern, die beim König, gegen Geld versteht sich, beantragt werden können. Regnet es, sollte man darauf gefasst sein, dass gleich irgendwo in einem seiner Gebäude ein Blitz einschlägt. Dann heißt es schnell handeln und einen Arbeiter zum Reparieren hin schicken. Ansonsten läuft alles nach einiger Spielzeit gleich ab. Die Karte ist relativ groß, sodass es doch eine Weile dauert, bis man die ganze Fläche besiedelt hat, das Terrain ist aber immer gleich. Für Holz und Weizen können Bäume bzw. Felder angebaut werden. Für den Steinbruch stehen allerdings keine zusätzlichen Felsen zur Verfügung. Sind diese … irgendwann einmal … alle aufgebraucht, kann auch kein Stein mehr produziert werden.

Die Speicherfunktion ist im Prinzip super, vor allem da immer eine Autosave-Datei angelegt wird. Stürzt das Spiel einmal ab, kann man es sofort wieder starten. Allerdings gibt es hier ein „Feature“: Nach dem Laden sind alle Arbeiter im Haupthaus (klar, wir als Lehnsmann sind nicht mehr da, dann gehen die faulen Säc… äh, einfach mal schlafen!). Das bedeutet im Klartext: Alle Arbeiter müssen allen Gebäuden neu zugeordnet werden. Ein weiteres Problem ist die Hotkey-Taste „G“, für Gebäude. Während auf „W“ noch alle Ereignisse aufgelistet werden, stürzt das Spiel bei zu vielen Gebäuden auf „G“ einfach komplett ab. Autosave olé! Ebenso habe ich die Spielstände irgendwie nicht auffindbar machen können, obwohl zum Speichern der Spielordner nicht schreibgeschützt sein darf. – So schnell geht das: Ralf Boden von magnussoft teilte mir den Ordner mit. Die Spielstände und Profile befinden sich unter C:\Benutzer\AppData\Roaming\Die Besiedlung 1450 und sind somit jederzeit für ein BackUp o.ä. sicherbar! – Bei vielen Gebäuden und wuselnden Rittern und Trägern wird es dann etwas ruckeliger, gerade wenn man über den Bildschirm scrollt. Dazu muss die rechte Maustaste gedrückt gehalten werden. Gezoomt werden kann übrigens ebenfalls, mit dem Mausrad. Aufgefallen ist mir auch noch, dass im Endlosspiel plötzlich die Aufgabe aus der letzten gespielten Kampagne auftaucht. Ist zwar eigentlich egal, verwundert einen dennoch. Nützlich ist hingegen wieder die automatische Pausen-Funktion. Muss das Spiel mal eben weggeklickt werden, braucht man vorher nicht das Pausenmenü aufrufen, denn das Spiel stellt sich automatisch auf „Pause“ um.

Fazit: Für knapp 10,- Euro gibt es ein Aufbaustrategiespiel für Casual Gamer. Übersichtliche Funktionen und ein einfaches Gameplay eröffnen auch Anfängern einen schnellen Spieleinstieg. Das Tutorial ersetzt verständlich ein Handbuch und die integrierte Hilfe erklärt kurz und bündig alle Funktionen. Für Gelegenheitsspieler ist Die Besiedlung 1450 bestens geeignet. Wenn die kleineren Bugs noch behoben werden stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis. Profis kommen hier allerdings nicht auf ihre Kosten, dafür bietet das Ein-Mann-Programmierprojekt zu wenig Abwechslung.

Danke an magnussoft für das Rezensionsexemplar!

Spielinfos:
Projektleitung, Idee, Konzept: Maik Heinzig
Programmierung: Thomas Walther
Grafik: Maxim Kostyukov, Julia Meitin.

Systemvoraussetzungen:
System: Windows 8/7/Vista/XP und DirextX 9.c oder höher
CPU: ab Pentium 4
RAM: 256 MB
Grafikkarte: 3D
Sound: DirectX kompatible Soundkarte

Auflösung ändern:
In den Optionen gibt es die Möglichkeit nicht. Jedoch befindet sich im Ordner „C:\Benutzer\AppData\Roaming\Die Besiedlung 1450“ eine Datei „config.txt„, die mit einem beliebigen Texteditor geöffnet werden kann. Dort ist in Zeile 5 und 6 die Auflösung nach den beiden „X=“ und „Y=“ angegeben. Wenn dort eine beliebige Auflösung, z.B. 1280 (für X)  und 1024 (für Y) eingetragen wird, startet das Spiel in der jeweiligen Auflösung. Ändert man im Spiel von Vollbild auf Fenstermodus ist dort wieder die Standardauflösung eingestellt. Änderungen an der „config.txt“ sind natürlich auf eigene Gefahr.

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