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Marvel Now: Avengers Paperback 3 Evolution – Rezension

Marvel Now - Avengers Paperback 3 Evolution RezensionNachdem die Erde vom Mars aus mit Biobomben beschossen wurde, an dessen Aufschlagstellen sich danach seltsame Ökotope mit bedrohlichen Lebensformen gebildet haben, arbeiten die Rächer fieberhaft an einer Lösung dieser Erscheinungen. Die Zeit drängt, denn nicht nur die Verbrecherorganisation AIM hat sichtliches Interesse an den sich dort entstandenen Spezies, sondern offenbar sind diese auch Vorboten einer noch größeren Gefahr, die tief aus dem All zur Erde kommt.

Ich hatte meine Probleme, eine kurze Inhaltsangabe zu diesem Paperback – es enthält die Einzelausgaben Mavel Now: Avengers #12 – #17 – zu schreiben. Kaum zuvor habe ich bei Marvel einen komplexen und verflochtenen Handlungsbogen als diesen erlebt. Das Lesen der bisher siebzehn Ausgaben dieser Serie kann man vielleicht am besten mit diesen Geduldsspielen vergleichen, bei denen man eine kleine Kugel manuell durch ein verworrenes Labyrinth bugsieren muss, in der Hoffnung, diese irgendwann einmal in das Ziel in der Mitte zu bekommen. Ebenso diffizil stellt sich die Kopfarbeit beim Lesen dieser Ausgabe heraus. Der Autor Jonathan Hickman hebt die Tradition des linearen Erzählens so konsequent auf, wie wohl kaum ein anderer. Die Dialoge werfen oft mehr Fragen auf, als sie Antworten geben; Orte, Zeiten, Handlungstränge und Cliffhanger sind so auf die -150- Seiten des Paperbacks so verteilt, dass man konzentriert leisten muss, um den Zusammenhang zu verstehen. Und nach dem Abschlusspanel stellt man sich die Frage: Habe ich jetzt wirklich alles verstanden?

Das klingt nicht nur kompliziert, das ist es übrigens auch! Trotzdem unterhalten diese Geschichten, die gefühlsmäßig stets nie ein traditionelles Ende oder einen Anfang haben, ungemein. Grund: Sie sind einfach erfrischend anders, sie berieseln den Leser nicht mit Informationen sondern sie regen zum Überlegen und Kombinieren an.

Kaum verstecken muss sich übrigens auch die Zeichenarbeit, die sich diesmal auf vier Künstler in sechs Einzelheften verteilt, wobei vor allem Mike Deodatos Filigranarbeit im Wilden Land mir sehr zu gefallen wusste. Es ist schon unglaublich, was der an Einzelheiten aus einer normalen Landschaftsszene zaubern kann.

Weiterhin erhebliche Bauchschmerzen bereitet mir hingegen die Anwesenheit der „Möchtemalgernrächer“ Spider-Man und Wolverine. Ihre Mitgliedschaft bei den Avengers ist in meinen Augen einfach lächerlich, denn ihre Metiers sind Straßenkämpfe mit Taschendieben und keine epischen Weltraumschlachten. Diese beiden ansonsten so tollen Figuren verlieren dadurch immer mehr ihren Kredit, dem Marvel so lange aufgebaut hat.

Fazit: Eine wohl verworrene aber nichtdestotrotz interessante Serie, die allerdings langsam aber sicher einen runden und in sich stimmigen Abschluss benötigt.


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