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Nintendo Classic Mini: Nintendo Entertainment System – Ersteindruck: Das kleine NES im Test

nintendo-classic-mini-nintendo-entertainment-system-nes-spielekonsoleDa ist es nun: Das Mini NES von Nintendo. Alle Welt rannte der kleinen Spielekonsole hinterher. Die Vorbestellungen übertrafen jegliche Erwartungen und platzten aus allen Nähten. Noch heute warten Menschen auf ihr Classic Mini. Andere setzen auf eBay und versuchen das schnelle Geld zu machen. Teilweise für über das doppelte des UVP (69,99 Euro) ging die Konsole schon über den Auktionstisch. Und der Controller für 10 Euro wird für das sechsfache angeboten. Ein Wahnsinn! Wenn man bedenkt, dass Nintendo sowieso nochmal nachlegen wird …

Denn das bestätigte Nintendo of America (NoA) mittlerweile via Twitter.


Keine Bange also, wenn ihr noch keine Spielkonsole des Nintendo Entertainment System ergattern konntet oder sich eure (Online-) Vorbestellung weiterhin in der Warteschleife befindet. I

hr werden es a) überleben und b) mit Sicherheit noch ein Mini NES erhalten. Nach dem Unboxing jetzt aber zum ersten Review.

Denn, wie toll ist dieses Mini NES von Nintendo eigentlich? Für etwas weniger Geld kann man sich auch selbst einen Emulator bauen. Nur an die Spiele kommt man dann halt nicht legal ran, wie bei der Classic-Konsole. Hier drin arbeitet ein System-on-a-Chip (SoC) mit ARMv7-Kernen von Allwinner (R16) mit gleich vier Kernen. Dazu gibt es 256 MB RAM sowie 512 MB Flashspeicher für die Spiele. Reicht aus, oder? Für das alte Nintendo Entertainment System mit einem 6502er-Prozessor ist die ganze Emulation etwas überdimensioniert. Ganz und gar nicht überdimensioniert ist die Konsole an sich. 12,5 x 4,5 x 10 Zentimeter sind wirklich ziemlich klein (1:2 zum original NES). Der Controller dagegen ist fast identisch mit 12,3 x 1,7 x 5,25 cm. Mit nur 250 Gramm für beides ist die Konsole dazu ein echtes Leichtgewicht. Warum übrigens die Preise für den Controller so in die Höhe schießen, weiß ich nicht. Denn zum einen lässt sich der Wii Classic und Pro Controller anschließen, zum anderen gibt es bald auch günstigen Third-Party-Nachschub (> Zubehör).

Leider ist aber auch der Rest ziemlich mini! Mal abgesehen davon, dass kein Netzteil mitgeliefert wird (ein handelsübliches USB [mini] Netzteil reicht aus), sind alle Kabel viel zu kurz! 75 Zentimeter reicht das Kabel des mitgelieferten Gamepads. Dazu ist auch das HDMI-Kabel zum TV viel zu kurz. Das bedeutet im Klartext: Ihr sitzt genau vor dem Fernseher. Macht weniger Spaß auf einem großen Bildschirm. Natürlich gibt es HDMI-Verlängerungskabel. Zum einen müsstet ihr dieses aber erst noch kaufen – falls ihr nicht schon eins besitzt – zum anderen aber hängt ihr trotzdem an der Konsole zu nah dran. Vom Boden zum Stuhl reicht das kurze Kabel des Controllers nicht. Das ist wirklich sehr ärgerlich – und macht die ganze Konsole wirklich sehr mini.

Einmal gestartet landet man sofort im Hauptmenü beziehungsweise wählt beim ersten Start die Sprache. Dann erscheint direkt die Liste mit allen 30 vorinstallierten Spielen. Per Select könnt ihr die Liste nach verschiedenen Kriterien sortieren lassen: Name, 2-Spieler-Spiele, Zuletzt gespielt, Spielhäufigkeit, Veröffentlicht und Entwickler. Dazu lassen sich diverse Bildschirmoptionen anpassen: 4:3, mit CRT-Filter oder in der Originalauflösung. In den Einstellungen kann man einen Demomodus an und ausschalten – dann spielt die Konsole alleine – oder Automatisches Abschalten und den Bildschirmschoner (bei dem Mario Luigi jagd, damit er nicht die Hintergrundfarbe andauernd in grün ändert – sehr witzig anzusehen, besonders wenn Luigi sich im Moonwalk davon stiehlt!) an und ausschalten. Unter dem Menüpunkt Bedienungsanleitung befindet sich nur ein QR-Code für Smartphones sowie die Internetadresse zu weiteren Anleitungen. Denn die Spiele- oder ausführlichen Anleitungen gibt es nur online. Das mitgelieferte Handbuch ist sehr kurz gehalten mit kurzen Informationen zur Funktionsweise des Classic Mini NES.

Und die Spiele? Als besonderes Merkmal lässt sich die Speicherfunktion des NES nennen. Wo früher ein Passwortsystem oder gar keine Speicherung zu Tage kam, gibt es jetzt die Möglichkeit jederzeit zu speichern. Einmal den Reset-Knopf an der Konsole gedrückt, lässt sich ein „Snapshot“ auf vier beliebige Plätze pro Spiel abspeichern. Also einfach das Spiel mittendrin beenden und dann im Menü speichern. Danach lässt sich das jedes der 30 vorinstallierten Spiele an jeder Stelle wieder fortsetzen. In der Tat sehr praktisch! Ansonsten haben die Spiele natürlich einige Jahr(zehnt)e auf dem Buckel. Hier kommt es darauf an, ob man von sich aus schon Retro-Fan ist und die alten Klassiker liebt oder versucht sich neu hineinzuleben. Letzteres könnte durchaus schwieriger ausfallen.

Fazit: Die kleine Spielkonsole hat ihren Charme. Das größte Manko des Nintendo Classic Mini NES sind die viel zu kurzen Kabel, die tatsächlich den Spielspaß trüben. Ansonsten kommt es eben darauf an, was man mit den alten Klassikern heutzutage noch anfangen kann. Mein erster Start war in der Tat etwas ernüchternd, nicht wegen der Konsole an sich, sondern weil ich in die Spiele nicht (mehr) hineingefunden habe. Zudem zieht bei mir am Rand ab und zu das Bild etwas hinterher. Ansonsten ein schöner Pixel-Charme. Ob mir die Auswahl der Spiele (Liste) gefällt? Ich bin mir nicht sicher, aber auf Anhieb fehlt mir auf jeden Fall ein schönes Rennspiel. Dafür brauche ich tatsächlich einige andere Spiele nicht. Auf Excitebike (schon zu oft gespielt), Tecmo Bowl und ehrlich gesagt auch Punch-Out! könnte ich sofort verzichten. Mal sehen, wie oft ich mit dem kleinen Ding spiele … und was. Was ich am häufigsten Spiele, zeigt mir die Konsole ja dann an. Wer schon ein original NES hat mit den vorinstallierten Spielen (nicht erweiterbar!), braucht die Mini-Variante nicht. Alle anderen sollten warten, bis die Preise wieder normal sind.

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