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Marvel Exklusiv 103: Avengers – Legenden

Marvel Exklusiv 103: Avengers - Legenden
Marvel Exklusiv 103: Avengers – Legenden
Rezension

Gastautor michidiers mit der nächsten Comic-Rezension, diesmal zu Marvel Exklusiv 103: Avengers – Legenden: Die Inhaltsangabe der Ausgabe kann sicher mit einem bekannten Satz zusammengefasst werden. Ein Satz, der wohl mit zu den meistzitierten Sätzen in der Geschichte des Superheldengenres gehört: Und es kam ein Tag, anders als jeder andere, an dem sich die mächtigsten Helden der Erde gegen eine gemeinsame Bedrohung vereint sehen! An diesem Tag wurden die Rächer geboren…

Das ist eine Formierung, die dem Leser Prägnanz und gleichzeitig viel Pathos vermittelt. Prägnant waren wohl auch 1963 die Vorgaben von Stan Lee, der die Idee entwickelte, seine mächtigsten Helden ohne Gruppenbindung zu einem Team zu formieren. Auf gut zwanzig Comicseiten mussten Stan Lee und sein Zeichner Jack Kirby den Avengers damals für den Leser das Leben einhauchen. Inzwischen ist diese Ausgabe ein absoluter Klassiker und in die Comicgeschichte eingegangen. Diese Entstehungsgeschichte sollte inzwischen auch dem letzten Superheldenleser bekannt sein und wurde schon mehrfach neu aufgelegt, adaptiert und interpretiert.

Das vorliegende Marvel Exklusiv 103 mit dem Titel Avengers – Legenden greift dieses Thema zwar wieder auf. Es nähert sich diesem jedoch auf ungewöhnliche Art und Weise. Es präsentiert in fünf Geschichten die Herkunft der Teammitglieder Vision, Ant-Man und Wasp, Scarlet Witch/Quicksilver und Luke Cage, sowie deren persönliche Vorgeschichte, die zu ihrem Beitritt zu den Avengers führte.

Alle fünf Storys wurden dabei von unterschiedlichen Zeichnern und Autoren entwickelt, sodass ein farbenreiches Kaleidoskop von fünf verschiedenen Einzelschicksalen entstanden ist. Überwiegend werden für die Geschichten die schon bekannten Inhaltsgerüste der alten Storys aus den 60er bis 70er Jahren benutzt. Inhalte und Szenen, die nicht mehr zeitgemäß erschienen oder nach heutiger Ansicht eine gewisse Naivität ausstrahlen und Altbacken wirken, wurden herausgenommen und die Lücken mit neuen Aspekten, modernen Hintergründen und subjektiven Erlebnissen und Erinnerungen der Figuren ergänzt.

Die Storys sind dabei aber mehr als nur die Abfolge von Ereignissen, die zum Beitritt der Figuren zu den Rächern führten. Entsprechend zu jedem Charakter werden besondere Merkmale herausgearbeitet und in deren Origin integriert. Die Zeichnungen und Erzählungen der Künstler sind überwiegend gefällig und passen sich den Stimmungen mal schlechter und mal besser an. Dabei unterscheiden sich die Herangehensweise, die Darstellung, der Aufbau und die Sicht in jeder Story solchermaßen stark, dass ich es unterlasse, hier eine Einzelbewertung für jede Geschichte einzugehen. Der Leser mag selber entscheiden, welche Geschichte seinen persönlichen Geschmack am besten trifft und welche überhaupt nicht. Eines mag aber wohl für alle von uns gelten: das Spektrum des Gefallens wird von „wow“ bis „gähn“ gehen. Mein persönlicher Favorit ist jedenfalls die erste Story über Vision, die sich mit einem wirklich sehenswerten Cover und toller graphischer Darstellung, die fast schon selbsterzählend ist, präsentiert.

Fazit: Eine neue Annäherung an die Herkunft und die Beitrittsgeschichte von fünf Rächern. Interessierte Rächerfans, oder Leser der in den Storys beteiligen Superhelden, sollten es nicht verpassen, denn es bringt mitunter einige neue Aspekte zu Tage. Wer sich nicht zu diesem Kreis zählt, dem wird für diese Storys zu viel Wissen fehlen, so dass sich schnell Langeweile einschleichen kann.

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