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Fables 17: Wettkampf der Zauberer – Rezension

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Fables: Wettkampf der Zauberer
Rezension / Kritik

Die Bedrohung durch den Schwarzen Mann, ein scheinbar unbesiegbarer Zauberer, scheint wie ein Damoklesschwert über den Fables zu hängen. Nachdem er spielend leicht Fabletown an der Bullfinch Street/NY erobern und zerstören konnte, mussten die Fabels in ihr verstecktes Quartier auf der Fablesfarm vor den Toren der Stadt ausweichen. Als er seine tödlichen Finger auch nach diesem letzten Refugium ausstrecken will, stellt sich ihm Frau Totenkinder, die Hexe aus Hänsel und Gretel, entgegen. Doch ihre Chancen stehen denkbar schlecht.

Der Autor Bill Willingham ist ganz gewiss nicht ein Autor für kurze und verdichtete Storys. Sage und schreibe von Fables #19 bis Fables #75 hat sein langer Krieg der Fabels gegen Meister Gepetto aus der fernen Märchenwelt angedauert und es scheint sich abzuzeichnen, dass auch bei diesem Storybogen mit dem Schwarzen Mann ein ähnliche gestreckter Ablauf der Ereignisse gewährleistet ist, denn nur sehr langsam tastet sich die Geschichte um diese schreckliche Bedrohung für die auf unserer Erde versteckt lebenden Märchengestalten Schneewittchen, Rotkäppchen, der böse Wolf und Co. vor.

Aufgrund der dekomprimierten Erzählweise tun sich naturgemäß Lücken zwischen den Ereignissen auf. Diese füllt der Autor Bill Willingham geschickt und mit viel Fingerspitzengefühl mit den Geschichten des Alltags unserer bekannten Märchenfiguren. Das sind diese kleinen, verschachtelten Storys am Rande, welche von Liebe, Eifersucht, Gier, Trauer und Enttäuschungen erzählen und voller Soap-Elemente stecken, welche eine immer stärkere Bindung an die Figuren bewirken. Kurz gesagt: Die ganzen Figuren wachsen einen immer mehr ans Herz. Und das ist nach meiner Auffassung die große Stärke des Autors, denn der Ablauf und Erzählfluss verliert sich so niemals in Langeweile, sondern bleibt immer kurzweilig mit ich fühle mich als Leser immer stärker an die Figuren gebunden.

Diese vorliegende Band 17 – Wettkampf der Zauberer – ist indes besonders ungewöhnlich im Vergleich zu seinen Vorgängerbänden: er enthält nur zwei US-Ausgaben, die # 99 und die überlange Jubiläumsausgabe #100. Danach folgen eine ganze Reihe von interessanten Anhängen, wie Epiloge, Kurzgeschichten, ein Spielbrett für ein Würfelspiel mit Regeln (!), eine Bauanleitung für ein Fables-Papiertheater, eine Covergalerie, Skizzen und Entwurfzeichnungen für das Dunkle Schloss vom Schwarzen Mann, sowie eine bebilderte Prosa-Kurzgeschichte um Pinocchio. Außerdem werden wieder Fragen von Lesern – diesmal sind es US-Seriendarsteller wie Eddie Cahill –in Form eines Comicstrips beantwortet. Aufgrund dieser künstlerischen Vielfältigkeit listen die Credits gleich vierzehn Zeichner und Coloristen. Dennoch findet sich kaum ein „Durchhänger“ in der graphischen Darstellung. Nahezu alle Geschichten und Extras sind hervorragend bebildert. Vor allem die Zeichnungen von Dauerkünstler Marc Buckingham haben aufgrund einer stark verbesserten Colorierung noch einmal kräftig an Güte dazugewonnen.

Fazit: Einhundert Ausgaben, und es ist noch immer kein Einbruch in der Qualität erkennbar. Willingham wird und wird nicht müde, mich mit fesselnden Geschichten und immer wieder neuen Einfällen an diese so erfrischende Serie zu binden. Ich freue mich schon darauf, was er im kommenden 18. Sammelband aus seinem magischen Zauberhut noch so alles an Ideen hervorholt.

Rezension von michidiers.

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