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Avengers Paperback 6: Endzeit – Rezension

Avengers Band 6 - EndzeitAls die Avengers einen seltsamen Notruf erhalten, macht sich ein Teil des Teams auf, um diesen auf den Grund zu gehen. Es folgt eine ungewöhnliche Reise in die abstruse Welt des Mikroversums, wo nicht nur eine Menge komischer Gestalten und Bösewichter auf die Rächer wartet, sondern auch ein ehemaliges Teammitglied. Cap und Co. sind entsetzt, wähnten sie dieses Mitglied doch seit Jahren ….

Ein passender Titel für den Abgang als Autor des mächtigsten Heldenteams aller Zeiten: Endzeit. Gut zehn Jahre nach seinem wegweisenden Erstlingswerk „Heldenfall“ nimmt Bendis noch ein wichtiges loses Ende seines langen Dramaturgiefadens auf und verbindet ihn über ein sich über vier Ausgaben erstreckendes Abenteuer im Mikroversum. Auch wenn mich das Ende inhaltlich wirklich erfreute, so ist Bendis rein erzählerisch damit nicht unbedingt der ganz große Wurf gelungen. Ab und an bekam ich bei der Lektüre den Eindruck, dass Bendis vom Kopf her nicht mehr ganz bei der Sache, sondern schon bei einem neuen Projekt war. Mit jede der vier Ausgaben (die US-Nummern # 31 – 34) wirkt die Story gehetzter und schneller, lässt die vielen dramaturgischen Kleinigkeiten und würzige Dialoge, die Bendis früher so auszeichneten, vermissen. Ebenso erschienen mir seine Zeichenanweisungen nicht mehr so präzise, wie früher. Oftmals passen die gesprochenen Texte nicht zu den Zeichnungen, zu den Gestiken und Mimiken der Figuren. Aber was solls, ich verzeihe diesen Mann seinen letzten, nicht uninteressanten, allerdings handwerklich leicht missratenen Handlungsbogen gerne. Hatte er mir doch in der Vergangenheit so viel Freude bereitet.

Hinsichtlich der Zeichnungen – insbesondere der Ausgaben #31 bis #33 – werden keine Wünsche offen gelassen. Gerade die Darstellung des grotesken Mikroversums, ein Universum von der Größe eines Moleküls irgendwo auf dem Rasen im Central Park ist wahrlich gelungen. Die Hintergründe sind vom Zeichner Brandon Peterson ideenreich zu Papier gebracht worden, er kreiert Fremdartige Städte und Wesen, die Star Wars oder den Comicwelten von Moebius entsprungen sein könnten. Es macht wirklich Spaß, diese Ideen auf sich wirken zu lassen. In der finalen Ausgabe #34 kommen dann wie selbstreferierend noch einige ganz Große aus der Zeichnergilde zum Zuge: Simonson, Yu, Deodato jr., Cheung und Coipel dürfen eine auf jeweils einer Splashpage ihre Kunst abschließend zum Besten geben.

Als Draufgabe gibt es noch eine nette Covergalerie und ein dreiseitiges, sehr persönliches und lesenswertes Nachwort von Brian M. Bendis über seine Arbeit an den Avengers.

Fazit: Das ganz große Abschlussfeuerwerk ist ausgeblieben. Eine Ausgabe die rein inhaltlich durchaus erfreut, allerdings rein erzählerisch nicht unbedingt überzeugen konnte.

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