StartKäuflich

Rennfahrer Marc Hennerici vergleicht im Interview den realen und virtuellen Motorsport

Marc Hennerici berichtet in einem Interview auf mediabel.de aus seinen Erfahrungen über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem realen und virtuellen Motorsport.

Du bist vor Jahren selbst noch in virtuellen Motorsport Serien mitgefahren. Welche Erfahrungen hast Du dort gesammelt? Wo gibt es Unterschiede zum realen Motorsport?

Zunächst einmal hat meine Teilnahme an den diversen Rennserien mir sehr viel Spaß gemacht, außerdem sind die Jungs verdammt gut drauf, das darf man als Profipilot auf keinen Fall unterschätzen. Zum anderen habe ich gemerkt, dass meine Qualifying Performance ebenso besser wurde, da dieses auf den Punkt genau fahren, offenbar durch das viele Simulationsfahren verbessert worden ist. Ich glaube mein schlechtester Startplatz in der GT Masters im Jahr 2008 ist P4 gewesen.

Negativ empfand ich die unnötigen Diskussionen in den Foren nach den Rennen, das wäre so als ob die realen Rennfahrer sich nach einem Rennen gegenseitig auf Facebook beleidigen, allerdings zeigt dies wiederum, mit welchem Ernst der Sport von vielen betrieben wird. Der größte Unterschied ist zum einen, dass ein Unfall weder Geld kostet, noch weh tut. Das verändert doch mehr als man glaubt ;). Der zweite Unterschied ist, dass kein Fahrer real eine solche Fahrpraxis aufbauen kann, da jeder Testkilometer Geld kostet. Dies führt aber dazu, dass Improvisation und Talent bedeutender wird.

Beim Simracing gibt es so manch einen, der 1000 Runden vor einem Ligarennen auf der entsprechenden Rennstrecke zurücklegt, ich finde das doch recht witzlos. Deswegen finde ich auch die Buden-Server mit den ständig tauschenden Rennstrecken und kurzen Rennen ganz spaßig.

Wie steht der ADAC zum virtuellen Motorsport (Simracing)?

Ich kann hier natürlich nur für den ADAC Mittelrhein sprechen, aber mein Gefühl sagt mir, dass man sich natürlich auch in diesen Bereichen öffnen wird. Der Simulationsgrad wird zukünftig mit Sicherheit nicht abnehmen, daher versuchen wir vorbereitet zu sein. Ich für meinen Teil versuche auf jeden fall den Sport allen etwas näher zu bringen und darzustellen, das es sich hier nicht um banales „Zocken“ handelt.

Welche „Spiele“ (PC, Playstation, XBOX) kennst Du? Wie gut sind sie im Vergleich zu den Prüfgeräten?

Angefangen habe ich mit „Grand Prix“ von Microprose und Indy500. Das ganze muss so um das Jahr 1990 gewesen sein, ich kann mich noch gut erinnern, dass ich meinen Amiga500 auf 1MB (!!!) Arbeitsspeicher erweitern musste. Seitdem bin ich eigentlich alles gefahren, über Gran Turismo, Grand Prix Legends, GTR2, GT Legends, Race07, rfactor und iRacing. Alle Simulationen haben gewisse Stärken und Schwächen.

Erstaunlicherweise ist mir die KI von GrandPrix noch bestens in Erinnerung, und das im Jahr 1990! Entscheidender als die Software ist oftmals aber die Hardware und hier entscheidet das Budget darüber, wie nah man an die Realität herankommt. So hat ForceIndia zum Beispiel mit dem stinknormalen rfactor seinen Simulator betrieben, wie es heute ist, weiß ich allerdings nicht.

Zudem spricht der sympathische ex-Tourenwagen Champion über die kommende Simracing-Expo am ehrwürdigen Nürburgring: Das komplette Interview mit Marc Hennerici gibt es auf mediabel.de

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

* =