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Captain Marvel: Die ganze Geschichte – Rezension

Klappentext: Menschliche Superheldin mit außerirdischen Kree-Genen: Carol Danvers ist Captain Marvel, die mächtigste Heldin aus den Reihen der Avengers! Doch ihre Familiengeschichte macht Carol dieser Tage schwer zu schaffen. Als sie zur Bewältigung ihrer Vergangenheit in ihre verschlafene Heimatstadt zurückkehrt, wird alles noch schlimmer. Im Angesicht einer Bedrohung aus dem All erfährt Carol nämlich von einigen unglaublichen Geheimnissen ihrer Familie, die alles verändern…

Der Grund für den Erwerb dieses Paperbacks war ziemlich banal: Mir gefiel dieses wundervolle Covermotiv! Nebenbei war mir aber auch die Herkunftsgeschichte der weiblichen Captain Marvel aka Miss Marvel aka Carol Danvers nie so ganz klar gewesen, vor allem in Bezug auf den männlichen Captain Marvel aka Dr. Walter Lawson und der zweiten Miss Marvel aka Kamala Khan. Verwirrt? Die Zweittitel „Die ganze Geschichte“, bzw. „Die Wahrheit über Captain Marvel“ ließen Hoffnung auf Erhellung aufkommen. Eine erste Ernüchterung gab es dann aber bei dem zweiseitigen, nicht uninteressanten Vorwort von Panini Redakteur Christian Endres. Hierin schreibt er von einer sogenannten „retroaktiven Konsistenz“ bei den Figuren von Marvel. Gemeint sind damit die dauernden Änderungen im Lebenslauf diverser Superhelden und -schurken. Dabei wird von ihm noch gewarnt, dass man sich als Leser des vorliegenden Paperbacks auf so etwas einstellen müsse.

Ich denke, es war es eine Verlagsvorgabe, dass die Vita von Carol Danvers eine Neue zu sein hatte, um sich nicht zu sehr von der aus dem bald anlaufenden Blockbuster zu entfernen. Wie dem auch immer sei. Am besten ist in solch verzwickten Fällen immer, dass man auf sie ohne in Stein gehauene Prinzipien und vor allem ohne reaktionäres Fandomgehabe eingehen sollte. Wer sich dies zu Herzen nimmt, wird mit einer durchaus spannenden Geschichte um die in einer Kleinstadt in Maine lebende Familie Danvers belohnt. Dass „Captain Marvel: Die ganze Geschichte“ auch mehr ein Familien-Mutter-Vater-Bruder-Tochterdrama als eine reine Superheldengeschichte ist, ist leicht verschmerzbar, denn sie ist durchgehend unterhaltend, spannend und voller Wendungen. Und eine ordentliche Balgerei gibt es für den „actionaffinen“ Leser am Ende auch noch. Immer wieder eingestreute Rückblenden zu besondere Ereignisse im Leben von Carol Danvers lassen dabei auch für Neueinsteiger nur wenige Fragen offen.

Die grafische Umsetzung ist von einem klaren Strich dominiert, detailgenau und übersichtlich, so dass man als Leser nicht einmal bei den Actionszenen die Übersicht verliert. Dabei ändert das Team am Zeichentisch Pacheco/Sauvage vor allem bei den Sprüngen in den Zeitebenen den Zeichenstil, die Panelaufteilung und die Farben mit geschickter Hand. Am Ende gibt es noch auf -16- Seiten zwei aufschlussreiche Nachworte der Künstler, sowie eine Galerie von wahrhaft gelungenen Cover und Variantcover.

Fazit: Egal, ob man sich als Zuschauer des kommenden Captain Marvel – Hollywoodfilm inspiriert fühlt, dieses Paperback zu kaufen oder man es als Vorbereitung für eben jenen Streifen lesen möchte: Für 16,99 Euro bekommt man auf -148 Seiten – ein aufregendes und handwerklich gut umgesetztes Superhelden-Familiendrama geliefert.

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