Ein Spiel für Windows und Mac, das es nur auf CD-ROM gibt. Nicht zum Herunterladen. In einer schönen Hülle. Das gefiel mir mehr als gut, sodass ich mir diese zeitlose Jump’n’Run Berlin Scooter bereits vor mittlerweile zwei Jahren zulegte und jetzt endlich einmal wieder weiterspielte.
Berlin Scooter – A game by Mic Lololand. Der Berliner Michael Beyer ist Comiczeichner, Animator und Spieleentwickler. Als Mobile Game konzipiert, gibt es Berlin Scooter mittlerweile – soweit ich das sehe – nur noch auf CD-ROM. Wie der Name vermuten lässt, fährt man mit einem Scooter durch Berlin.
Ping und sein kleiner Hund Mika besuchen zum ersten Mal die Stadt Berlin. Plötzlich entführt Kong, der verrückte Affe, der aus einem nahegelegenen Filmset entkommen ist, Mika. Kong versucht auch, die Nofretete zu rauben, eines der berühmtesten Ausstellungsstücke des Stadtmuseums. Ping der Pinguin springt auf seinen superschnellen Roller und eine wilde Verfolgungsjagd durch die Stadt beginnt.
Berlin Scooter
Das simple Computerspiel mit 110 MB belegten Speicherplatz ist so schnell installiert wie gestartet. Mit minimaler Tonausgabe kommt es komplett ohne Optionen, sogar ohne Exit-Knopf, aus. Die Steuerung ist ebenso denkbar einfach: Gesteuert wird mit den Pfeiltasten. Leben gibt es keine, nur manchmal muss man von weiter vorne wieder neu anfangen – beispielsweise, wenn man gerade in die Hundekacke seines eigenen Hundes gefahren ist.
Die Liebe zum Detail merkt man dem Künstler sofort an. Hier geht es primär, um die stumme Geschichte rund um Berlin und die kleinen Details, teilweise in abstrakteren Grafiken dargestellt. Es ist weder zu viel, noch zu wenig. Der immer fortwährende Blauton ist stimmig. Es macht Spaß mit Ping durch Berlin zu fahren. Insgesamt 15 Levels warten auf einen, die bereit sind erobert zu werden – nach und nach. Ich habe selten ein solches minimalistisch detailverliebtes Spiel gespielt, dass komplett aus der Nische kommt. Oder kanntest du „Berlin Scooter“, obwohl es schon lange erhältlich ist?
Fazit
Berlin Scooter macht einfach Spaß, nicht weil es sonderlich herausfordernd ist, sondern man durch einen stummen Comic fährt, in dem es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Hier steht nicht das spielerische Element im Vordergrund, sondern die Atmosphäre. Für ein, wohl besonders außerhalb Berlins, solch unbekanntes Spiel, ist es sehr gelungen. Die Steuerung wirkt in manchen Situationen etwas träge, das mag man dem mal manchmal doch hektischen Spielablauf aber verzeihen. Für alle Berliner ein Muss, für alle außerhalb ein wirklich schöner wie kurzweiliger Puzzle-Plattformer.
Berlin Scooter gibt es direkt beim Autor unter lololand.de oder über Etsy für 9,90 Euro plus nur einen Euro Versandkosten zu erwerben.
Ein Spiel von: Mic Lololand
Sounddesign: Michal Krajczok
Leveldesign: Alexandra Grandjaques
Gefördert von: Medienboard Berlin-Brandenburg