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Mord mit Aussicht?

Vergangenen Dienstag, wie derzeit jeden Dienstag, war es wieder soweit. „Mord mit Aussicht“ lief um 20:15 Uhr in der ARD. Krimis gibt es wie Sand am Meer im Fernsehen. Es sind zu viele! Viele Köche verderben den Brei, dies kann man definitiv auch auf die Krimiserien beziehen.

Bei „Mord mit Aussicht“ spielt Bjarne Mädel, u.a. bekannt als „Ernie“ aus Stromberg, mit. Auch hier wird gemordet, was die Kriminalhauptkommissarin Sophie Haas, gespielt von Caroline Peters, immer wieder aufs Neue erfreut. Denn im Eifelort Hengasch passiert sonst nichts. Rein gar nichts. Die gute Besetzung erfreut. Der nicht alltägliche Krimi weiß zu unterhalten. Mit seinem eigenen Humor, den Charakterzügen der Darsteller, eine gelungene Abwechslung zum Krimidschungel im TV.

Die ARD versucht mit ihrer weiteren Reihe „Heiter bis tödlich“ ähnliches. Mit mäßigem Erfolg. Bis auf die Komissare Hubert und Staller mit Christian Tramitz und Helmfried von Lüttichau sind die weiteren Serien eher mäßig bis gar nicht lustig.

Im ZDF laufen zahllose Soko-Folgen. Die wirklich sehenswerten und ebenfalls immer mal wieder witzigen „Rosenheim Cops“ werden am Mittwochabend durch die  „Garmisch Cops“ ergänzt. Muss das sein? Noch mehr lustigen Mord? Ein gutes Format kann zweifelsohne durch zuviel eigener Nachahmung auch kaputt gemacht werden und garantiert mit Sicherheit keinen automatischen Erfolg. Denn der Serienaufbau ist komplett gleich. Doch was zählt ist die Quote. Wie verzweifelt man im ZDF ist, sieht man allein schon an der Moderatoren-Besetzung des Quotenhits „Wetten, dass…“.

Aber muss das alles sein? Hat Mord noch eine Aussicht? Gibt es keine normalen Familienserien mehr? Doch „Der Landarzt“ oder „Forsthaus Falkenau“! Ach neee, Entschuldigung, wurde ja beides jetzt auch abgesetzt, trotz guter Quoten. Beide Serien gibt es ja auch erst seit fast 25 Jahren. Und ich vergaß: Es gibt zu wenig Morde! Ins ZDF-Freitags-Programm soll „Schafkopf“ rein. Welches Format? Natürlich richtig, eine Krimiserie. Was auch sonst? Ohne Mord, kein Moos, oder so ähnlich. Allerdings gibt es auch Krimis die abgesetzt werden. „Rosa Roth“ und „Kommissar Stolberg“ sind die neuesten Anwärter. Bei „Ein Fall für zwei“ mit Josef Matula, gespielt von Claus Theo Gärtner, ist dies schon länger bekannt.

Von den privaten Sender möchte ich an dieser Stelle erst gar nicht schreiben, denn die damals dominierenden und noch viel geguckten Comedyserien wie „Die Camper“, „Ritas Welt, „Nikola“ oder auch „Alles Atze“ sind ebenfalls Geschichte (und gar keine Krimis!). USA-Comedys haben den Vorrang. Was bleibt sind die Seifenopern, die tagtäglich laufen, wer’s braucht…

Was bleibt sind Krimis bei den Öffentlich-rechtlichen. Ob das zur Verjüngung hilft, ist fraglich. Ob überhaupt „verjüngt“ werden sollte, ebenfalls. Als ob ein 14-jähriger überhaupt die ARD, wo „Musikantenstadl“ läuft, guckt. Stattdessen werden Serien wie „Doktor Martin“ nach einer Staffel beendet. Gut, der Humor ist nicht jedermanns Sache und die Serie war eine  Adaption der englischen Fernsehserie Doc Martin. Aber Spaß hat es dennoch gemacht. Und dafür brauche ich definitiv keinen Mord!

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