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Full Void (Evercade) – Review

Full Void ist ein 2D-Puzzle-Adventure-Jump-n-Run Spiel in einer dystopischen Zukunft. Was jetzt düsterer klingt als es ist, ist ein wunderschönes Spiel nicht nur auf dem Evercade.

Als Modul für Evercade

Full Void gibt es für das Evercade in gleich zwei Varianten. Die normale Edition sowie die Special Edition (was diese beinhaltet erfährst du auf everca.de). Schon bei der Standard-Edition liegt ein kleines 42-seitiges Handbuch sowie ein Prolog-Comic mit der Vorgeschichte auf sechs Seiten bei. Mit dem Modul für 19,99 Euro kann ich vorab schon einmal verraten, dass man hier nichts mit falsch machen kann. Das Handbuch im Mini-Format (12,5 x 8 cm, DIN B7 wäre 8,8 x 12,5 cm) ist auf englischer Sprache sehr ausführlich mit vielen Screenshots und Grafiken. Alleine dafür lohnt sich der Kauf für die Spielkonsole Evercade (als Handheld oder stationäre Konsole fürs TV erhältlich). Obwohl das Spiel an sich keinerlei großer Erklärungen bedarf, wird im gedruckten Handbuch alles haarklein erläutert und ausführlich trotz des kleinen Rahmens beschrieben. Klasse!

So spielt sich Full Void

Full Void bietet verschiedene Grafikoptionen mit gleich fünf CRT-Filtern und Interpolation – letzteres lässt den schönen Pixeleffekt aber eher verwaschen aussehen. Dementsprechend ist für jeden Geschmack hier etwas vorbei. Ich selbst habe „nackt“ ohne CRT-Filter gespielt und alle Pixel mitgenommen.

Gesteuert wird denkbar einfach: Es gibt zwei Buttons (A zum Springen sowie X oder B für Interaktionen) und das Steuerkreuz. Fertig. Mit einigen Variationen, wie das Steuerkreuz herunterdrücken, kann der Protagonist kriechen oder andersherum nach oben hoch klettern. Apropos Protagonist: Dieser hat tatsächlich keinen Namen und trägt eine lilafarbige Kapuzenjacke sowie einen Rucksack mit Laptop. Altersmäßig wird er als Teenager eingestuft und könnte vielleicht 17 Jahre alt sein.

Nach einer kurzen Vorgeschichte geht es los. Die Steuerung ist tatsächlich so simple wie es nur wenige Buttons gibt. Ebenfalls gibt es bei diesem Jump’n’Run-Abenteuer kein Inventar. Der Laptop im Rucksack ist immer dabei, mehr wird im Laufe des Spiels nicht benötigt. Der junge Protagonist läuft flüssig durch die jeweiligen Single-Screen Levels. Insgesamt gibt es neun verschiedene Orte, durch die sich der Spieler bewegt. Das sind: Die Stadt, Die Dächer, Die Pizzeria, Die Kanalisation, Der Bahnhof, Alpha, Die Einbahn, Das Kraftwerk und Die Unbekannte Anlage.

Die Abschnitte sind düster angelegt, aber es ist immer alles gut erkennbar. Eher dem Horror-Szenario zuzuordnen, gibt es aber keine Gruselmomente. Dennoch, so ist es auch von der USK auf der Verpackung gekennzeichnet, kann es Schreckmomente geben. Eben dann, wenn plötzlich die Roboterspinne oder der Hund unerwartet hinter dir her ist. Neben diesen zweien gibt es noch den „Bogeyman“, also den „Buhmann“ in Roboterform mit einem roten Auge – wie die Spinne.

Zwischendurch wird der Laptop benötigt, um Türen zu öffnen oder deinen Gefährten, einer Roboterkugel mit einem Auge, herauszuholen und zu steuern. Wann dies der Fall ist, den Laptop anzuschließen, ist meist immer klar ersichtlich, da diese Punkte beleuchtet sind. Insgesamt gibt es nur drei Minispiele, die sich zwar wiederholen, aber vom Schwierigkeitsgrad her variieren. Zwei davon ähneln sich aber bereits vom Ablauf her aufs Auge (entweder deinen Roboter-Kollegen steuern, der im Laufe der Level hinzustößt, oder vorhandene Kräne o.ä.).

Durch die Levels zu gehen macht definitiv Spaß. Man möchte immer weiterkommen und schauen, wie der nächste Ort aussieht. Mal muss man mal zurückgehen, mal eben einfachere Rätsel lösen. Trotz der Einfachheit wusste ich an zwei Stellen bei den Minispielen nicht auf Anhieb, was jetzt genau zu erledigen ist. Das ist leider das kleine Problem von Full Void: Man spielt nach dem Trial-and-Error Prinzip. Das meiste ist sofort erkennbar, welche Plattform man jetzt bespringen, oder ob man zum Kriechen ansetzen muss. Manchmal hilft aber nur der Versuch, weil nicht logisch ersichtlich ist, wohin man jetzt beispielsweise seinen Gefährten steuern muss.

Leider ist das Ende ziemlich nah. Sodass man das Spiel in einer Zeit von 2 Stunden durchspielen kann. Ich selbst habe 3 Stunden und 20 Minuten benötigt, mit ein paar Pausen zwischendurch. Und das, obwohl ich Gelegenheitsspieler bin.

Fazit

Full Void ist ein wunderschöner Plattformer in einer düster angelegten Pixelwelt. Die Grafik ist passend, die Zwischensequenzen handgezeichnet und programmiert wurde von Entwickler OutOfTheBit mit einer eigenes entwickelten Engine in C. Trotz des dystopischen Szenarios wirkt alles liebevoll (gestaltet). Man hat immer diesen Moment: Noch ein Stückchen weiter. Leider ist es dann zu schnell zu Ende. Doch trotz der kurzen Spielzeit ist es eines der empfehlenswertesten Spiele, die mir zuletzt unter gekommen sind. Für das Evercade mit Verpackung, Anleitung und Comic sowie in der Special Edition weiteren Extras, ein tolles Abenteuer-Spiel!

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