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Sträters Problemzonen vs. Sträters Männerhaushalt

Eine neue Show im Fernsehen. Torsten Stäter, ohne H, ging am gestrigen Abend – eher heutigen Morgen – mit seiner neuen Sendung „Sträters Problemzonen“ im Ersten an den Start. Nach Sträters Männerhaushalt folgt nun also Sträters Problemzonen. Ist das ein Problem?

Eine Kulisse angemalt wie aus dem IKEA Sortiment, schlicht und irgendwie steril. Es wirkt kühler als im wohligen Männerhaushalt, begrüßt Torsten, weiterhin ohne H, sein Publikum, dass in einer dichten Stuhlanordnung vor dem Podium sitzend und meist applaudierend dem Geschehen Folge leistet.

Probleme, Probleme, Probleme …

Probleme werden aus einem Hut gezaubert und von Herrn Sträter kommentiert. Der Hut ist voller Problemzettelchen, allerdings werden nur drei durch seinen händischen Zufallsgenerator ausgewählt. Der erste direkt verworfen und die anderen etwas ironisch beantwortet. Doch ein vorab eingesandtes Problem wird ausführlich mit einem ebenfalls ausführlichen Einspieler behandelt. So ganz kam der Klamauk bei mir zu Hause aber nicht an, wobei mir schon das Wort Bettwanzen ein Schaudern über den Rücken laufen ließ und lässt. Vielleicht liegt es auch daran …

Der Gast, Katrin Bauerfeind, ebenfalls ohne H, wird mitten im Gespräch durch eine Rubrik „Die unnötig hitzige Debatte“ unterbrochen. Herr Torsten teilt sich in zwei, steht links im Dafür und rechts im Dagegen. Tatsächlich habe ich mir die Frage gestellt: Was sieht in dem Moment eigentlich das anwesende Publikum im Saal? Hat Torsten tatsächlich einen identischen Klon oder ist es nur Magie? Auf jeden Fall müssen sich die Zuschauer aufgrund der Lage des Podestes links in der Ecke ein wenig den Nacken verrenken. Dank schwenkender Fernsehkameras für uns in heimischen Gefilden vor den modernen Röhrengeräten kein Problem!

Das womögliche Highlight der Nachtshow ist die Rubrik „Survival of the Philipps“. Oder Phillipp oder Philip oder Filipp oder Filip oder eben Philipp. Herausgefunden werden soll in akribisch ausgearbeiteter und wissenschaftlich fundierter Arbeit, welcher Name denn nun der richtige ist. Durch Spaßspiele. Das Bierkrughalten, von zwei gefüllten großen Biergläsern mit irgendwas wohl gleich Schwerem dem sonst flüssigen Inhalt gefüllten alkoholischem Etwas drin, macht den Anfang. Eine etwas schwierige Startwahl der Spiele, denn es folgt sogleich ein Stapeln von elfenhaft leichten Pappbechern zu einer ägyptischen Pyramide. Etwas erschwert durch die noch godzilla-artigen wabbeligen Arme. Probiert es mal selbst zu Hause: Haltet zwei gefüllte Flaschen mit irgendwas mit gestreckten Armen vor euch hin, so lange es geht. Am besten mit geschlossenen Flaschen. Danach stapelt eure Gläser. Nein, nehmt lieber Spielkarten. Wobei ein Philip beim ersten Match bereits seinen Platz verlassen durfte – oder musste. Der Name ist dann nach einem solchen Spiel raus. Es zieht sich etwas. Der Witz aus vorherigen Sendungen und den Rubriken wie „Akte Wichs“ oder „Spiel`s noch einmal, Sam“ fehlt. Mir.

Fazit

Sträters Problemzonen hat (noch) Probleme. Der aufgeweckte Witz von Torsten, ohne H, kommt hier nicht so ganz zum Zuge wie im vorherigen Format, dass, meiner Meinung nach, perfekt passte. Neue Sendeformate gibt es, mal leider mal erfreulicherweise wie bei seinem Kollegen Johann König findet: … aus dem Gipfeltreffen (im Dreierpack mit Olaf Schubert), immer wieder. Aber hier stimmt irgendwas nicht. Der Ton hallt von Beginn an und man denkt nur „Liegts an meinem Fernsehempfangsgerät oder wurde es in einer großen Lagerhalle ohne Mikrofon aufgenommen?“, der witzig gemeinte Einspieler verfehlt das Thema, der Gast kommt zu kurz und das Phillipp-Spiel ist leider zu langatmig. Ich hatte mich wirklich auf die Late-Night-Stäter-Show gefreut, aber: Torsten, das kannst du auf jeden Fall aller Fälle und überhaupt besser! Und wo ist eigentlich Tino Bomelino?

Kommentare (1)

  • Dieser Kommentar spricht mir aus der Seele; er ist nur zu wohlwollend. Eine langweilige Sendung, in der man den Witz mit der Lupe suchen muss. – Ist Sträter ausgebrannt?

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