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Retro Magazin #27 – Rezension

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Retro Magazin #27 – Rezension / Kritik

Das Videospiel-Kulturmagazin „Retro“ aus dem CSW Verlag startet mit der Ausgabe 27 in eine neue Ära. Zumindest hat das Heft seit der aktuellen Ausgabe eine neue Redaktion. Mit Stefan Höltgen als Chefredakteur verändert sich nicht nur das Aussehen des Magazins, sondern auch der Inhalt – mit neuen Rubriken, die sich wieder verstärkt dem (Retro-) Thementeil widmen sollen.

Paperboy als Titelbild und „Computer und Papier“ als Heftthema zieren das Retro-Cover der neuesten Ausgabe. Der Umschlag ist sehr stabil und macht aus dem 96-seitigen Computer-, Spiele- und Kulturmagazin fast schon ein Buch.

Nach der Inhaltsangabe folgt die Vorstellung des neuen Redaktionsteams mit Sebastian Felzmann (Jahrgang 1982), Sebastian Bach (Jg. 1977), Dr. Ingolf Ihrig (Jg. 1959), Michael Wagner-Hildebrand (Jg. 1976), Torsten Othmer (jg. 1967) und wie schon geschrieben Stefan Höltgen (Jg. 1971) als neuen Chefredakteur. Zudem gibt es noch weitere ständige Mitarbeiter und „Autoren dieser Ausgabe“.

Auf den nächsten drei Seiten folgen die Kurzmeldungen mit aktuelle Spielen, Gadgets und Konsole aus dem Retrobereich. Vorgestellt wird zum Beispiel das Browserspiel Bombermine, das Amiga Action-Adventure Tales of Gorluth oder die Liste weltweiter Amiga-Websites, bei der allerdings auch viele nicht mehr vorhanden sind.

Es folgt das große Titelthema Papier und Computer. Mit den Unterthemen wie Input Source Code, bei dem auch die „gedruckte Rennstrecke“ des Receipt Racer erwähnt wird. Mit den Computer-Druckern wird auf Seite 20 auf die Geschichte der verschiedenen Druckertypen in Wort und Bild ausführlich eingegangen. Schön auch die zweiseitige Kolumne zum Computer-Flohmarkt, den vielleicht sogar noch die „älteren“ unter euch kennen. Das vielseitige Papier, wobei die Betonung bei vielseitig hier vor allem auf viele Seiten liegt, erschien von 1989 bis 1999. Ein Stück gedruckte Computergeschichte vom von den Lesern gestalteten Heft, dem wohl schönsten Kleinanzeigenmarkt der Computergeschichte. Eingegangen wird einige Seiten später auch auf die MogelPower Reihe von Markt&Technik. Markt&Technik soll leider im Laufe dieses Jahres eingestellt werden. Ein weiteres Stück gedruckte Computergeschichte geht damit verloren. Interessant fand ich den Artikel zu den Spielbüchern. Es wird auf vier Seiten auf die Fragen eingegangen, was überhaupt ein Spielbuch ist, welche es gibt und was das Besondere dieser Bücher ist. Für alle, die sich daran selbst einmal versuchen oder fertige Spielbücher online spielen wollen, gibt es die Website www.spielbuch.net. Drei Seiten werden dem Titelbild gewidmet, mit vielen Bildern und Infos zu allen unterschiedlich existierenden Versionen von Paperboy. Ebenfalls im Heft sind Rezensionen, die Bücher Business as Fun, Atomare Pulp Fiction, 20 REM „10PRINT CHR$(205.5) + RND(1)); : GOTO 10“, das Bettspiel Goldgeier und für die Musikkritik Saalschutz Nichtsnutz und Crack that Chip! werden vorgestellt. Die RetroSpektive widmet sich Gremlins – Kleine Monster zu Filmen und Spielen. Als aktuellen Handheld „der besonderen Art“ gibt es einen Artikel Shuffling Bits  über den Futuro Cube von Princip. Auch das Circuit-Board hat Platz auf einer Seite gefunden. Weiter widmet sich das Papierthema den PBEM-Spielen (Play-by-E-Mail – Liste von Spielen: pbem.ch). Auf sieben Seiten hat der Schwierigkeitsgrad in Computerspielen eine Heimat gefunden. Die hinteren Seiten beinhalten u.a. Informationen zu neuen Retro-Spielen und alten Retro-Spielen für verschiedene Konsolen (z.B. Meteor Storm Escape, das es auch für den PC gibt). Den Abschluss macht der Comic Kid 64, das in den nächsten Heften fortgesetzt wird, sowie der unterhaltsame Briefwechsel des Anwaltsbüros des Freiherrn von Gravenreuth (bzgl. des Computer-Flohmarkt).

Fazit: 96 Seiten geballte Retro Power! Kaum Werbung (und wenn nur interessante) runden die sehr gelungene Nummer 27 ab. Viele interessante Themen machen die neueste Ausgabe des Retro-Magazins sehr lesbar. Nachdem es zuletzt ein wenig Kritik von der Leserschaft gab, hat das neue Redaktionsteam hier eine kleine Perle geschaffen. Für Retrofans ein Muss für alle anderen die perfekte Einstiegslektüre in Retro.

Kaufen: Das Retro-Magazin gibt es bei vielen Händlern deutschlandweit. Eine Liste dazu ist auf der Retro-Homepage zu finden. Ich hatte das Glück einen Händler in meiner Nähe zu haben, denn nur ein Kauf beim Zeitschriftenhändler rundet das perfekte Retro-Feeling ab. Ferner kann auf der Verlagsseite das RETRO Magazin (nach-)bestellt und abonniert werden. Dort können zudem ältere Ausgaben bezogen werden. Ach ja, das Heft kostet 6,95 Euro und die Bestellung übers Internet ist versandkostenfrei!

Retro #27:

Inhaltsangabe:

NEWS
06 Kurzmeldungen
09 Termine

THEMA: Papier und Computer
12 Papiermaschine
14 Input Source Code
20 Computer-Drucker
24 Kolumne: Computer-Flohmarkt
26 Die MAschien versagt: Computer in der Literatur
30 Lösungsbücher: Ein Leben mit Markt&Technik
33 Spieler-Maps: Zauberschloß und Kinght Lore
34 Spielbücher: Interaktive Fiktionen ohne Computer
38 Total verblaut: Blue Print
40 Paperboys: Ein Fassungsvergleich
44 Unboxing: Computerspielverpackungen

Retrokultur
54 Bettspiel: Goldgeier
56 Rezensionen: Atari Inc., 10 PRINT, Atomare Pulp Fiction
60 RetroSpektive: Gremlins – Kleine Monster
64 Musikkritik: Saalschutz Nichtsnutz, Crack That Chip!

Hardware
66 Memotech MTX
70 Angefasst: Futuro Cube
71 Fünf Jahre Circuit Board

Software
72 Schach dem Computer

Spiele
76 Sie haben Post
77 Prepare to die
84 Angespiel: Dunkel Katakomben II, Capcorn Arcade Cabinet, Mayhem/Avalanche, Maupiti Island, Battle Kid: Mountain of Torment, Midnight Resistance, Heartbreak/Joy Ride/FIx it Felix Sr., Meteor Storm Escape

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