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Kartoni – Pappkicker im Praxistest

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Kartoni: Pappkicker – Test / Review

Kickern ist deine Leidenschaft? Plastikkicker sind dir zu öde, Profitische zu schwer und zu teuer? „Kartoni“ heisst die Alternative für alle Kickerfreunde des gepflegten Kneipensports. Ein Kickertisch komplett aus Pappe mit Kickerstangen aus Holz. Leicht und trotzdem in der Größe des großen Bruders. Die Frage ist nur, wie spielt es sich mit einem Pappkicker? Kann „Kartoni“ im Praxistest mit den Großen mithalten oder ist es eher ein Partygag?

Verpackung / Aufbau: Der Kickertisch kommt, natürlich in Pappe verpackt, im Format Länge 146 cm x Breite 42 cm x Höhe 9 cm zu Hause an. Praktisch mit herausziehbaren Tragegriffen kann der 11 kg schwere, bzw. eher leichte, Kicker überall mit hingenommen und aufgebaut werden. Allerdings sollte man genug Platz einplanen, denn die Größe orientiert sich an den original Kneipenkickern.

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Karton auf, Pappe und Kickerstangen sowie -figuren herausgenommen und schon kann es losgehen. Der Aufbau gestaltet sich einfach, aber teilweise auch etwas friemelig. Alle Teile werden in die vorgestanzten Schlitze zusammengesteckt. Kleber o.ä. ist nicht notwendig. Zum richtigen Aufbau liegt eine hilfreiche Anleitung bei. Die Pappe ist stabil und muss teilweise mal etwas kräftiger zusammengedrückt werden. Wer hier zu zaghaft zu Werke geht, weil er Angst hat, es könnte was umknicken, kommt mit dem Aufbau des Pappkickers nicht weit. Auch wenn alles nur zusammengesteckt werden muss, dauert es seine Zeit bis der Aufbau fertig ist. Ich selbst habe den Kartoni an zwei Tagen aufgebaut, erst der Kicker, dann die Figuren. Letztere sind nämlich die Frimelarbeit. Die vorgestanzten Männchen müssen zuerst aus dem Karton herausgetrennt und dann an den Kickerstangen zusammengesteckt werden. Die Pappfiguren werden mit einem kleinen Holzstab fixiert und mit Trikots bekleidet. In der Standardausführung liegen rote und blaue Kickermännchen, sowie eine Schablone bei. Die Rückennummern können natürlich frei gewählt werden. Bei den Kickerstangen aus Holz fällt direkt auf, dass diese teilweise durch die dafür vorgesehenen Löcher nur schwer hindurchzuschieben sind. Zum Schluss kommt sogar noch die Verpackung ins Spiel, die zwischen die jetzt schon ziemlich stabilen Beine gelegt wird und den Tisch stabilisert. Alles in allem ist der Aufbau einfach, dauert aber eine Weile. Hat man den Dreh raus und baut mit mehreren auf, kann man jedoch auch in einer guten halben Stunde fertig sein.

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Gameplay / Spiel: Mitgliefert ist ein Holzball. Getränkehalter stehen übrigens auch zur Verfügung, da der Kicker jedoch komplett aus Pappe ist, würde ich zur Vorsicht raten. Dazu gibt es eine iPhone Halterung. In den ersten Spielen verläuft das Kickerspiel sehr träge, denn die meisten Stangen lassen sich nur schwer bewegen. Bei meinem Kicker saß lediglich eine Stange locker in den vorgestanzten Löchern. Alle anderen musste man erst „eindrehen“. Das bedeutet: Drehen und schieben bis alles wie geschmiert läuft. Nach drei bis vier Partien sind die Stangen lockerer, denn die Pappe hat sich bereits abgenutzt. Was zunächst wie ein Vorteil aussieht, stellt sich nach einigen weiteren Partien wiederum als Nachteil heraus. Zwar ist die Armarbeit nicht mehr so gefragt, jedoch berühren schon die ersten Spielfiguren das Pappfeld. Ich habe nach einigen Verschleißpartien ein Stück Tesafilm in den unteren Teil der Löcher geklebt, damit beim Drehen der Stangen nicht noch mehr Papp-Abrieb entsteht. Denn irgendwann wäre das Loch zu groß.

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Natürlich ist der Spielfluss mit einem echten Kicker nicht vergleichbar, macht aber Spaß und ist definitiv freizeitmäßig spielbar. Einzig die Ecken sollte man am vorgegebenen Knick ein wenig hochstellen, denn dort hält sich der Ball sonst gerne mal länger auf. Der Vorteil am Pappkicker ist, dass ein Ruckeln am Tisch nicht schwerfällt. Der Nachteil dabei, dass der Kicker schnell verrutscht.

In meinem Praxistest zeigten sich bereits nach nur zwei 4er-Partien erste Verschleißerscheinungen. Die Löcher wurden größer und der Kicker verschiebt sich oft. Erst sitzen die Stangen zu fest, dann zu locker. Ansonsten waren alle aber ziemlich begeistert. Die Frage ist nur, wie lange? Denn wirklich viele Partien hält der Kartoni nicht aus. Es ist eher ein einmaliger Partygag, als ein dauerhafter Fußballtisch. Für den Gelegenheitskickerer könnte es dennoch eine preiswerte Alternative sein, wenn genug Platz vorhanden ist. Denn ein solcher Tisch in der Größe von 146 cm x 72 cm x 89 cm ist auch ein Hingucker für jeden Gast!

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Fazit: Der „Kartoni“ eignet sich für eine Party oder Feier als Gag allemal. Günstige „Einmalturniere“ lassen sich mit dem Pappkicker ebenfalls veranstalten. Ansonsten ist der Tisch spielerisch mit einem „echten“ Kicker natürlich nicht vergleichbar. Der Holzball rollt aber trotz allem gut über das Feld und lässt sich für ein paar Freizeitpartien vernünftig spielen. Wer 50,- Euro in seine nächste Feier investieren möchte, wird seinen Spaß daran haben. Für den Dauerbertieb ist der Kickertisch jedoch nicht geeigent.

Bestellt werden kann „Kartoni“ unter www.pappkicker.de. Dort gibt es zudem Schablonen (u.a. zum Selberdrucken), den Kicker in weiß (etwas teuerer) sowie Videos und weitere Informationen.

Update: Der Kartoni ist seit Ende 2013 als „2.0“ erhältlich. Neue Falttechnik, höhenverstellbare Beine, verstärkte Seitenteile, neu entwickeltes Material, vier Getränkehalter und die wohl beste Neuerung „saubere Stangenführung“ haben allerdings auch ihren Preis. Der Pappkicker (in weiß und braun) ist mittlerweile auf 69,- Euro (+ 7,74 Euro Porto) angestiegen!

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