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Indiegogo: Fluch oder Segen?

In diesem Jahr habe ich bisher noch nie so viel Geld für Crowdfunding ausgegeben. Besonders auf der Plattform Indiegogo. Aller Voraussicht nach werde ich auch nie wieder so viel Geld bei Schwarmfinanzierungen, zumindest bei Indiegogo, ausgeben. Indiegogo beschreibt sich selbst als „die größte globale Crowdfunding- und Fundraising-Website online“. Doch Indiegogo ist ein zweischneidiges Schwert.

Das Problem der Plattform ist, dass Projekte vor dem Start, im Gegensatz zum Beispiel zu Kickstarter, nicht überprüft werden. Zudem kann der Starter einer Kampagne diese mit einem flexiblen Finanzierungsziel ausstatten. Sprich, das Ziel sind beispielsweise 10.000 Euro, allerdings als „Flexible Funding“, dann erhält der Kampagnen-Inhaber nach Ablauf der Zeit auch bei nur 200 Euro diesen Betrag.

Zudem ist die Vielzahl der Kampagnen, ohne Überprüfung, ein großes Problem. Wer meint es ernst und wer betrügt vielleicht? Ich selbst bin nur an Produkten interessiert. Hier finden sich aber auch zahlreiche: Ich habe kein Geld und möchte mir ein Spiel kaufen-Kampagnen wieder. Bei vielen fragt man sich: Was soll das?
In letzter Zeit häufen sich Kampagnen, in denen einige Reseller (Wiederverkäufer) auftauchen. Beliebt ist es, Produkte von der chinesischen Seite Alibaba.com via Indiegogo teurer an den Mann oder die Frau zu bringen.

So gibt es zudem zahlreiche Berichte, in denen sich die Inhaber an den Kamapgnen bereichern würden: In den Kommentaren unter einem Video der Indiegogo-Facebookseite gibt jemand an 300 US-Dollar verloren zu haben. Manche kaufen sich teurere Ferraris von dem eingenommenen Geld? Zu einer Kampagne gab es sogar eine Petition für eine Rückerstattung – laut Kampagnen-Seite sogar erfolgreich! Interessante deutsche Artikel sind zudem: Die Crowd, die nicht misstraut (zeit.de), Kickstarter, Indiegogo, Startnext: Wie Crowdfunding die Macht an den Konsumenten zurückgibt (huffingtonpost.de) oder Crowdfunding-Projekte: So schützt ihr euch vor Betrügern (tech.de).

Fakt ist, dass bei Crowdfunding-Kampagnen immer ein großes Risiko mitspielt. Bevor ihr in ein Projekt investiert, schaut euch die Kampange genau an, sucht im Internet danach – eventuell gibt es schon negative Einträge darüber oder ihr findet das Produkt an einer anderen Stelle, sucht auch nach den Kampagnen-Inhabern und löchert diese mit Fragen per E-Mail. Zudem schaut in die Kommentare rein. Allerdings können hier die Besitzer der Kampagen diese auch löschen, zumindest bei Indiegogo. Deswegen schaut dort häufiger rein, um eventuell später gelöschte Kommentare vorher noch lesen zu können. Wichtig ist zudem: Wie realistisch ist das Projekt? Manche klingen so verlockend, dass so viel Vorfreude herrscht und man völlig den Realitätssinn verliert. Bei wirklich größeren Investitionen, haltet ein Auge – besser noch alle beide – offen und beobachtet die Kampagne längerfristig. Bis zum Kampagnenziel ist immer noch Zeit einzusteigen, man muss dies nicht sofort machen, auch wenn das Schnäppchen so verlockend ist. Gute und ehrliche Produkte werden danach weiterhin angeboten, zwar meistens etwas teurer ohne „Early Bird“-Angebot, aber mit der Gewissheit, dass es diese auch wirklich gibt.

Habt ihr schonmal negative Erfahrungen mit Kampagnen bei Indiegogo oder anderen Crowdfunding-Plafftormen gemacht? Schreibt es in die Kommentare!

Trotz aller Warnungen, gibt es auch noch vernünftige Angebote. Doch diese herauszufischen ist mittlerweile leider mehr oder weniger zum Glücksspiel geworden …

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